Von einem Pflichtsieg wollte im Lager der Austria Klagenfurt im Vorfeld des Heimspiels gegen Schlusslicht Lustenau niemand sprechen. Bewusst wurde der Ball flach gehalten. „Wir sind ein Verein, der keinen Gegner zu unterschätzen hat. Lustenau hat sich bisher unter Wert geschlagen. Es wird eine enge Partie“, spielte auch Peter Pacult die violette Favoritenrolle hinunter. Doch gleich nach den ersten Spielminuten war klar, wer im Duell zwischen den Violetten und dem schwächelnden Letzten das Zepter in der Hand hat.
Die Waidmannsdorfer starteten mit viel Elan, drückten dem Spiel und auch dem Gegner ihren Stempel auf und wurden von Minute zu Minute gefährlicher. In der 18. Minute scheiterte Jonas Arweiler mit einer schönen Direktabnahme an Gäste Goalie Domenik Schierl, zwei Minuten später traf Simon Straudi aus kurzer Distanz nur das Außennetz. Nach einem schnellen Konter fiel schließlich wenig später die fällige Führung für die Hausherren. Andy Irvings Pass auf Arweiler wurde von Lustenaus Anderson unhaltbar ins eigene Tor gelenkt. Die Pacult-Elf hatte alles unter Kontrolle, muss sich im Nachhinein aber die Kritik gefallen lassen, nicht schon vor der Pause den Sack zugemacht zu haben.
Und genau das hätte sich nach der Pause fast gerächt. Denn zu Beginn der zweiten Hälfte agierte die Austria viel zu passiv, ein offener Schlagabtausch war die Folge. Lustenaus Anthony Schmid vergab in der 49. Minute die Riesenchance auf den Ausgleich, verfehlte nur knapp das Tor. Erst ab der 60. Minute agierten die Heimischen wieder abgebrühter, übernahmen wieder die Kontrolle über das Spiel. Lediglich zehn Minuten vor dem Ende musste Phillip Menzel noch einmal rettend eingreifen, parierte eine Schmid-Chance mit dem Fuß.
Letztendlich geht der dritte Saisonsieg der Waidmannsdorfer völlig in Ordnung, bei einer besseren Chancenverwertung hätte dieser auch durchaus höher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. „Es war ein wichtiger Sieg in einem schwierigen Spiel. Wir haben uns allerdings das Leben selbst schwer gemacht, hätten viel früher für die Entscheidung sorgen müssen“, zeigte sich Arweiler nach dem Spiel selbstkritisch.