Da waren es nur noch zwei! Der Meister in der Fußball-Bundesliga heißt in dieser Saison Salzburg oder Sturm. Das steht nach dem 1:0-Auswärtssieg der Mozartstädter beim LASK fest. Und um die Spannung maximal zu steigern, besiegten die Grazer Austria Klagenfurt mit 4:1. So kommt es am Sonntag (17 Uhr, Sky & ORF 1 live) zum Gipfeltreffen. Gewinnt Salzburg, wäre der zehnte Titel für die Bullen in Folge fixiert. "Wir fahren da hin, damit wir genau das verhindern", sagt Sturm-Laufmaschine Jusuf Gazibegovic, dessen Truppe aktuell drei Zähler hinter dem Spitzenreiter liegt. Bei drei Siegen zum Abschluss müsste Sturm aber auf einen zusätzlichen Umfaller des Serienmeisters (Heimspiel gegen Austria Klagenfurt, auswärts gegen Austria Wien) hoffen.
Aber zurück zum Sturm-Triumph über Austria Klagenfurt. Vor der Partie präsentierte Präsident Christian Jauk mit 7000 einen Allzeit-Höchststand an Mitgliedern und zeigte sich strahlend mit seinen Geschäftsführern Andreas Schicker und Thomas Tebbich. Vor 12.626 Zusehern legte Sturm ohne Emanuel Emegha (gesperrt), Sandro Ingolitsch, Alexandar Borkovic und Albian Ajeti (alle verletzt) mit Vollgas bei Regenwetter los. Nach sechs Minuten hämmerte David Schnegg den Ball volley mit seinem schwächeren rechten Fuß ins Eck. Nur 120 Sekunden später umkurvte Manprit Sakaria Gäste-Torhüter Philip Menzel und schob zum umjubelten 2:0 ein.
Wird Schnegg fit?
Ein kapitaler Fehlpass von Abwehrchef Gregory Wüthrich sorgte für den Anschlusstreffer der Kärntner durch Michael Blauensteiner (14.). Der bis dahin überragende Schnegg verletzte sich in der Entstehung und musste nach 29 Minuten ausgetauscht werden. Das Schultereckgelenk hat es erwischt. "Wir hoffen, dass er gegen Salzburg wieder fit ist", sagt Trainer Christian Ilzer. Schnegg ist optimistisch, "dass wir die Schulter unter der Woche so hinbekommen, dass es sich ausgeht".
Sturm ließ sich nach dem Anschlusstreffer einlullen, passte sich dem (mäßigen) Tempo der Klagenfurter an und neigte im Ballbesitz – passiv agierend – zu leichten Fehlern, die aber nicht bestraft wurden. Knapp nach der Pause nahmen die Hausherren das Zepter aber wieder in die Hand. Sarkaria verwertete einen Handelfmeter ganz sicher zum 3:1 (60.). Der 26-Jährige zeigte wenig später, warum er ein echter Teamplayer und darum so beliebt ist. Nach einem Foul von Menzel an Bryan Teixeira, der für Emegha als Angreifer in die Startelf gerückt war, zeigte Schiedsrichter Manuel Schüttengruber auf den Elfmeterpunkt.
Sarkaria verzichtete jedoch darauf, seinen möglichen dritten Treffer zu erzielen. Er übergab Teixeira, dem bislang noch kein Bundesligator für den SK Sturm geglückt war, den Ball, um ihm Selbstvertrauen einzuimpfen. Der Franzose scheiterte allerdings an Menzel, der ein höheres Debakel für die Klagenfurter verhinderte. Da allerdings David Affengruber blitzschnell reagierte, staubte der Innenverteidiger aus kurzer Distanz zum 4:1-Endstand ab. Sonderapplaus gab es noch in der 83. Minute. Jakob Jantscher, der zuletzt am 13. November 2022 zum Einsatz kam, feierte sein umjubeltes Comeback. Salzburg kann kommen.