Die Klagenfurter und die Wiener Austria haben sich in einem trefferreichen Fußball-Bundesligaspiel mit 3:3 getrennt. Beim Remis, das niemanden zufriedenstellen dürfte, schafften zunächst die Wiener zweimal den Ausgleich und sahen bis zur 87. Minute sogar wie der Sieger aus. Doch Klagenfurt schnappte sich durch einen von Andy Irving verwerteten Foulelfmeter noch den verdienten Punkt. So rangieren beide Teams nach sechs Runden bei fünf Punkten im unteren Tabellenmittelfeld.
Die Wiener Austria war nach dem Europa-League-Ausscheiden in Istanbul aus regenerativen Gründen direkt nach Klagenfurt geflogen. Drei Tage nach der Fenerbahce-Niederlage setzte es erneut eine kalte Dusche: Billy Koumetio leistete sich im Mittelfeld einen kapitalen Fehlpass, Irving bediente Markus Pink, und Klagenfurts Mittelstürmer beendete die Umschaltaktion mit dem platzierten Schuss ins lange Eck (3.).
Während die Gastgeber ihre erste Chance nach 129 Sekunden nutzten, vergaben die Wiener ihre folgende Ausgleichsmöglichkeit: Reinhold Ranftl scheiterte nach zügiger Kombination über Marvin Martins und Dominik Fitz aus kurzer Distanz am wieder im Tor stehenden Philipp Menzel (8.).
Den Gästen, wieder mit Lucas Galvao in der Abwehr und Romeo Vucic erstmals von Beginn an im Sturmzentrum, fehlte es an Spielkontrolle und Ideen. Die unaufgeregt aufspielende Pacult-Truppe hatte in der ersten Hälfte fast alles im Griff, ohne jedoch selbst zu Hochkarätern zu kommen.
Das Resultat war weitgehende Ereignislosigkeit – bis Braunöder die Kugel in Tor-des-Monats-Manier versenkte (45.+4). Der Jungstar nahm eine Fitz-Flanke mit dem Rücken zum Tor mit der Brust an und traf volley aus der Drehung. Erwähnenswert auch der Laufweg des defensiven Mittelfeldspielers tief in der Nachspielzeit.
Besser hätten sich die Klagenfurter vom Schock jedoch nicht erholen können. Wenige Sekunden nach Wiederbeginn traf Rieder zum 2:1 (46.). Der für Pink eingewechselte Jonas Arweiler ließ die Hereingabe durch und Rieder schob aus elf Metern zur erneuten Blitz-Führung ein (46.). Ranftl machte die Duplizität der beiden Spielhälften nur beinahe perfekt, denn diesmal traf der Außenspieler - mit einem sehenswerten Volley (53.). Thorsten Mahrer hatte den Ball zuvor unzureichend ins Zentrum geklärt.
Angesichts der Effizienz der beiden Mannschaften an diesem Tag verzichteten beide in der Folge auf volles Risiko. Die Wiener allerdings übernahmen sukzessive die Kontrolle und bestraften damit auch die Klagenfurter Passivität: Georg Teigl ließ Nicolas Wimmer stehen, und Can Keles drückte den Ball gedankenschnell zur erstmaligen Gäste-Führung über die Linie (76.).
Klagenfurt schaffte aber noch einmal das Comeback: Irving verwertete einen Elfmeter nach Foul von Martins an Mahrer. Der von Peter Pacult so oft gerügte Video-Schiedsrichter griff diesmal zugunsten seiner Mannschaft ein.