Wenn man den Begriff Derby in die Runde wirft, sind Spieler wie Trainer kaum zu bremsen. Einer, der diese Rivalität und Euphorie aus beiden Perspektiven kennt, ist Austria-Coach Peter Pacult. Sein erstes Wiener Derby 1984 spielte quasi alle Stücke, positiv, wie negativ. „Ich konnte damals den Ausgleich erzielen, wurde aber gleichzeitig von Friedl Koncilia schwer verletzt. So ein Spiel vergisst man nie“, verdeutlicht der 62-Jährige, der unzählige Derby-Anekdoten auf Lager hat. „Was ich auch nie vergessen werde, als ich als Interimstrainer, da Werner Lorant wegen Schirikritik auf die Tribüne verbannt wurde, mit 1860 München Bayern München mit 1:0 bezwungen habe. Thomas Riedl hat kurz vor Schluss das Tor erzielt“, erzählt Pacult, der sich auch an seinen bittersten Moment genau erinnert.
„Das war das Pokalfinale gegen Austria-Wien. Ich renne allein aufs Tor und Herbert Prohaska stieß mich mit beiden Händen im Strafraum nieder. Der Schiri gab keinen Elfmeter und wir verloren in der Verlängerung“, unterstreicht Pacult. Der Wiener versichert, dass die schottischen Duelle zwischen Celtic und Glasgow sowie die serbischen zwischen Roter Stern und Partizan in die Kategorie „Top-Derbys“ fallen.
Während Pacult in seiner Karriere unzählige Derbys hautnah miterleben konnte, waren die heurigen zwei Duelle gegen Klagenfurt eine Derbypremiere für Christopher Wernitznig: „Die Stimmung in beiden Spielen war einzigartig. Vor allem unser Sieg vor eigenem Publikum hat der Mannschaft einen Push gegeben, von dem wir lange zehrten.“
Welche Bedeutung ein weiterer Derby-Erfolg für das Nervengerüst haben kann, bringt der WAC-Mittelfeldakteur auf den Punkt: „Für unser Selbstvertrauen wäre ein Sieg natürlich enorm wichtig. Daraus könnte sich ein Lauf entwickeln. Die nächsten zwei Duelle sind quasi Endspiele für uns. Wir wollen sechs Punkte einfahren. Damit würden wir die Waidmannsdorfer nicht nur abschütteln, sondern auch der dritte Platz wäre wieder greifbar.“ Gleiches gilt aber auch für die Violetten, die lediglich zwei Punkte hinter dem WAC liegen und sich mit dem sechsten Platz noch lange nicht abgefunden hat.
Rund um das Kärntner Fußball-Derby haben sich die Wolfsberger ein kleines „Ostergeschenk“ einfallen lassen. Für Kinder bis zum 14. Lebensjahr ist der Eintritt frei.