Wenn man die Zeit ungefähr ein Jahr zurückdreht und zur Stunde den aktuellen Zwischenstand der Bundesligatabelle betrachtet, hat Aufsteiger SK Austria Klagenfurt bislang eine sensationelle Saison hingelegt. Die Violetten liegen mit insgesamt 29 Zählern auf Tabellenrang vier und sind zwei Runden vor Ende des Grunddurchgangs auf dem besten Weg, die Meistergruppe zu erreichen. Dies würde zugleich den sicheren Klassenerhalt, das große Ziel, bedeuten.
„Jetzt ist ganz klar, dass wir aus den Top sechs nicht mehr rauswollen. Die Mannschaft hat hart dafür gekämpft. Man darf nicht vergessen, dass nicht viele von ihnen Bundesligaerfahrung hatten und wie schnell sie sich etabliert haben. Dazu kommt diese Kameradschaft“, erklärt Chefcoach Peter Pacult, der vorsichtig andeutet, dass „es vielleicht etwas leichter ist, dass wir jetzt zwei direkte Konkurrenten als Gegner haben. Gegen Altach verlangt quasi jeder einen Sieg, dabei sind es Teams auf Augenhöhe, wo es letztlich auf Kleinigkeiten ankommt.“ Pacult spricht dabei jene zwei Patzer der Altacher Defensive an, wobei die Kunst letzten Endes darin liegt, diese auch auszunützen.
"Unterm Strich muss alles abgebeutelt werden"
Der Wiener hat insbesondere den Anspruch, dass sich jeder einzelne Spieler verinnerlicht, was zum Erfolg führen kann. „Ich fordere immer, dass sie sich mit ihrem Beruf beschäftigen und so hart arbeiten, dass sie zum Spiel bereit sind.“ Er warnt nonstop davor, „dass gerade wenn es läuft, alles leiwand ist. Die wahren Gesichter kristallisieren sich erst im Misserfolg heraus.“ Ihm ist demnach völlig bewusst, dass es für den ein oder anderen Spieler schwierig ist, wenn er nicht die erste Wahl ist. „Er kann gern auf mich beleidigt sein, aber nicht auf das Team. Bei einem breiteren Kader muss man mal einem Spieler weh tun. Da steckt ja keine Absicht dahinter, sondern als Trainer überlegt man sich ja dabei was“, verdeutlicht Pacult, der logischerweise auch selbst ungern auf der Bank gesessen ist. „Unterm Strich muss alles abgebeutelt werden, denn es geht letztlich um die Mannschaft, um den Verein, aber auch um die Prämie des Spielers, denn davon lebt er auch.“
Er ist auch jener Trainertyp, der die Bekanntgabe der Aufstellung nicht zu früh offenlegen möchte, „da es durchaus möglich ist, dass die Spannung dadurch verloren geht“.