"Wir müssen mit Tempo agieren und aggressiv gegen den Ball gehen“, lautete die couragierte Vorgabe vor dem Auswärtsduell mit Hartberg. Diese Richtlinie verfolgte SK Austria Klagenfurt von Beginn weg mit Bravour. Der Aufsteiger legte einen buchstäblichen Auftakt nach Maß hin. Bereits nach vier Minuten klingelte es zum ersten Mal. Nach einer optimalen Flanke von Turgay Gemicibasi köpfelte Goalgetter Markus Pink den Ball zum 1:0 ins gegnerische Tor.

Die Führung spielte den Waidmannsdorfern zunächst in die Karten. Doch nach etwas mehr als 20 Minuten kehrte eine regelrechte Schockstarre bei den Violetten ein: Patrick Greil, der kreative Geist der Kärntner, verletzte sich am Sprunggelenk und musste durch Alex Fuchs ersetzt werden. Der Ausfall des Kapitäns wäre enorm bitter, da Austria-Chefcoach Peter Pacult bereits auf sieben Profis verzichten muss. „Ich kann es leider noch nicht genau sagen. Mit etwas Glück ist es nur halb so wild“, ließ sich Greil, der am Samstag noch in Klagenfurt behandelt wurde, dieses Statement direkt nach dem Sieg herauskitzeln.

Dritter Doppelpack in dieser Saison

Trotz des Ausfalls des Salzburgers, der im Nationalteam auf Abruf steht, präsentierten sich die Kärntner konsequent in den Zweikämpfen, bissig und sorgten permanent für Nadelstiche. Einer wurde in der 34. Minute belohnt, als Florian Rieder den Ball in die Mitte flankte und Pink sich diese Möglichkeit für seinen achten Saisontreffer nicht entgehen ließ. Vor einem Monat wurde dem Kärntner Ladehemmung unterstellt, nun feierte der 30-Jährige seinen bereits dritten Doppelpack in dieser Saison – zum zweiten Mal gegen Hartberg.

Die Austria trat wie eine gestandene Bundesligamannschaft auf und ließ in der Abwehr wenig zu, auch wenn die Hausherren nach Wiederanpfiff besser ins Spiel fanden und den Druck erhöhten. Am Ende feierte der Aufsteiger einen verdienten 2:0-Auswärtserfolg gegen einen direkten Konkurrenten. Aktuell liegen die Kärntner vor den Sonntagspartien mit 18 Zählern auf ihrem Konto auf Tabellenrang vier.

"Uns war klar, wir fighten für unseren Kapitän"

Einer sorgte erneut für eine Topleistung in allen Belangen. Auf die Frage, ob ihm der Begriff „Kopfballungeheuer“ gefällt, sagt Nicolas Wimmer klipp und klar: „Klingen tut’s lässig, nur ein Kopfballungeheuer muss halt auch mal ein Tor schießen“, schmunzelt der Abwehrchef, der wie seine Kollegen von Greil in der Pause aufgefordert wurde, den Sieg heimzuholen: „Zuerst wusste ja niemand, was los ist, er lag da und meinte, sein Fuß sei angeschwollen. Uns war klar, wir fighten für unseren Kapitän, hauen uns voll rein und haben so den Sieg mitgenommen.“