Manchen Fußballern wird der Ball gewissermaßen in die Wiege gelegt, andere müssen ihn sich immer wieder aufs Neue erkämpfen. So auch Gloire Amanda, dessen gesamte Familie 1996 während des Kongo-Krieges fliehen musste, ehe er zwei Jahre später in Tansania auf die Welt kam und dort in einem Flüchtlingslager lebte. Doch das hinderte ihn keineswegs daran, seiner größten Leidenschaft, dem Fußball, nachzugehen. „Ich hatte einfach Spaß am Kicken, der Ball war immer dabei, es ging nie ohne“, sagt er mit einem breiten Grinsen und erzählt, dass er mit zehn Jahren nach Kanada auswanderte.
„Es war nicht immer einfach, doch Fußballer zu werden war von klein auf mein größter Traum. Ich hatte immer den Drang dazuzulernen, mich weiterzuentwickeln und dann kam die Hoffnung, dass mir einmal ein Coach eine Chance gibt.“ Und lange blieb das Potenzial des 22-Jährigen nicht verborgen.
"Ich kann am Platz giftig sein"
In den vergangenen drei Jahren spielte Amanda in der Nähe von Portland (USA) auf dem College. „Dort fing es so richtig an mit dem Tore schießen, was cool war und ich hoffe, dass ich in Klagenfurt anknüpfen kann“, erklärt der Stürmer, der verriet, dass er sich in seiner ersten Profisaison an die Geschwindigkeit in der österreichischen Bundesliga gewöhnen musste.
„Ich habe gelernt geduldig zu bleiben, aber ich bin allzeit bereit, wenn mich der Coach und das Team brauchen. Ich glaube an mich und kann am Platz giftig sein“, sagt Amanda, der viel mehr ist, als ein Joker, wie Austria-Cheftrainer Peter Pacult andeutet: „Wie er als so ein junger Bursche Tore machen kann und die Übersicht behält, ist klasse. Er hatte wirklich eine zähe Zeit mit wenig Spielminuten und einer unberechtigten Roten Karte. Er wird definitiv seinen Weg gehen.“