"Um ehrlich zu sein, hätte ich gern nur mal ein fades, oder besser gesagt, ein normales Fußballspiel. Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte war. Irgendwas passiert bei uns einfach immer, das ist arg. Die Roten Karten sind wir eh schon gewöhnt, aber trainieren tun wir diese Situationen nicht (lacht). Es ist irgendwie spannend und fast schon etwas amüsant. Körperlich bin ich definitiv etwas angeschlagen, da dieses Marathonmatch auf die Substanz gegangen ist", erzählt Austria-Spielmacher Patrick Greil, der mit seinem Ausgleichstreffer das Werkl wieder zum Laufen brachte.
Als zuvor ein heftiges Unwetter über Kärnten zog und für eine mehr als eineinhalbstündige Zwangspause sorgte, verriet der Salzburger, dass er in der Kabine gar nicht mehr an ein Weiterspielen geglaubt hatte. „Ich habe das Wasser am Platz gesehen und war mir nicht sicher, ob er noch bespielbar ist. Dann wartet man, trotzdem muss der Kopf aktiv bleiben, während der Körper leicht runterfährt. Angenehm war der Umstand nicht“, gesteht Greil, der sein erstes Saisontor als Knackpunkt für die bis dahin druckvollen Tiroler gesehen hat.
25 Prozent in der Torchancenauswertung
„Dieser Moment war der Türöffner für uns und genau nach solchen Aktionen pushen wir uns noch mehr. Noch dazu stehen wir für den Gegner sehr unangenehm.“ Der Assistspezialist erwähnt in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der aktuelle Tabellenfünfte nicht von einem Offensivakteur abhängig ist. „Es wird auf Dauer ein Vorteil sein, dass wir mehrere Spieler haben, die offensiv immens torgefährlich sind.“ Der Aufsteiger hat mit 25 Prozent eine sehenswerte Torchancenauswertung in der Liga und spielt im Konzert ganz vorne mit. „Das spricht für uns und unsere Kaltschnäuzigkeit, die wir zuvor lange vermisst haben“, gibt der Austrianer offen zu. Die bisherige Punkteausbeute von acht Zählern ist beachtlich und macht dementsprechend Lust auf mehr.
"Mannschaft gebührt ein großes Lob"
Nach dem Kraftakt durften die Kicker ihre Füße auf der Couch hochlagern. Mehr Zeit zum Verschnaufen wird ihnen allerdings nicht gegönnt, da Cheftrainer Peter Pacult, der gestern den Sieg der Amateure hautnah miterlebte, in der Länderspielpause das Versäumte zu Beginn des Trainingsstarts aufarbeiten will. „Da ging uns in den ersten drei Wochen einiges flöten. Wie die Mannschaft das kompensiert hat, gebührt ihnen ein großes Lob.“ Um weiterhin im Flow zu bleiben, absolvieren die Violetten am Freitag (15 Uhr) im Sportzentrum Weinzödl ein Testspiel gegen den GAK.