Die Bedeutung ‘es schüttet wie aus Eimern’ hinterließ im Duell zwischen Austria Klagenfurt und WSG Tirol einen bleibenden Eindruck. Nicht weniger bleibend war die Anfangsphase. Bereits in der sechsten Minute jubelten die hart gesottenen Fans über einen Treffer durch Austrias Tim Maciejewski, doch das Tor zählte nach einer Abseitsentscheidung nicht. Spielerisch stand einem spannenden Abend nichts im Weg, hätte da jemand mehr Erbarmen mit den Spielern gehabt: der Wettergott. Heftiger Regen sorgte dafür, dass die Partie im Wörthersee-Stadion in der 19. Minute von Schiedsrichter Spurny unterbrochen werden musste. Das Spielfeld stand komplett unter Wasser und der Ball rollte einfach nicht mehr. Das Unwetter zog zum Glück zügig ab und so fiel gegen 18.20 Uhr die endgültige Entscheidung, dass die Partie nach einer eineinhalbstündigen Zwangspause weitergehen kann. Aufatmen bei den Mannschaften sowie den 3631 Fans.
Von Abtasten war jedoch keine Rede, denn nach einem schnellen Konter der Tiroler wurde Vrioni optimal bedient und WSG ging in der 23. Spielminute in Führung. Wenig später hatten die Tiroler sogar die Riesenchance auf den Doppelpack, die Keeper Phillip Menzel zunichtemachte. Die Waidmannsdorfer Defensive schien noch nicht in der Partie angekommen zu sein, WSG hingegen nutzte die Schwächephase der Hausherren eiskalt aus.
Aufwachen war schleunigst angesagt und der Aufsteiger ließ sich nicht zweimal bitten. Zehn Minuten vor Pausenpfiff sorgte Spielmacher Patrick Greil für den erlösenden Ausgleich. Während bereits alle mit einem 1:1-Pausenstand gerechnet hatten, gab VAR „Mentalitätsmonster“ Turgay Gemicibasi (45.+4) die Chance auf einen Strafstoß und der Deutsch-Türke verwertete souverän – es war sein erster Saisontreffer.
Turbulente Szenen zogen sich durch den Abend
Nachdem Goalie Menzel eine Torchance klar verhinderte, sah der Deutsche Rot (50.). Es war übrigens die fünfte Rote Karte der Klagenfurter im sechsten Saisonspiel. Dafür öffnete sich die Tür für Tormann Lennart Moser, der den Kasten sauber hielt. Trotz Unterzahl kämpften die Klagenfurter bis zum Ende unerbittlich und holten sich bei Standing Ovations einen höchstverdienten 2:1-Heimsieg.
Lob gab es von Austria-Chefcoach Peter Pacult, aber hingegen keine zusätzlichen freien Tage: "Wir hatten eine komplizierte Vorbereitung, es fehlt uns noch etwas die Substanz."