Austria Klagenfurt hat den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Der Aufsteiger setzte sich am Samstag in der 3. Runde gegen den TSV Hartberg mit 4:3 durch. Markus Pink (4., 79.), der zweifache Assistgeber Alex Timossi Andersson (41.) und Florian Rieder (51.) trafen für die Gastgeber, die in der Tabelle mit vier Punkten an den bei drei Zählern haltenden Steirern vorbeizogen. Für den TSV waren Tore von Jürgen Heil (25.) und Sascha Horvath (61., 88.) zu wenig.
In einem etwas verrückten Krimi wäre in der 94. Minute beinahe noch der Ausgleich geglückt, Dario Tadic scheiterte mit einem Foulelfmeter aber an Klagenfurt-Tormann Philipp Menzel. Dass die Kärntner im dritten Anlauf erstmals in voller Mannzahl zu Ende spielten, wurde gleich mit einem vollen Erfolg belohnt. Den Grundstein dafür legten die Hausherren im Duell zweier ersatzgeschwächter Teams im Wörthersee Stadion vor 3.129 Zuschauern früh. Der anstelle des erkrankten Rene Swete aufgebotene TSV-Tormann Raphael Sallinger konnte einen Rieder-Abschluss an die Latte abwehren, gegen den Abstauber von Pink war er aber machtlos.
Die Truppe von Coach Peter Pacult war auch in der Folge besser in der Partie drinnen, trotzdem fiel der Ausgleich. Heil erkämpfte sich auf der Seite den Ball und schloss die Aktion nach Schmerböck-Lochpass auch noch selbst mit dem Außenrist ab. Das blieb die einzige Hartberg-Topchance vor der Pause. Die Klagenfurter waren um einiges gefährlicher, Christopher Cvetko scheiterte mit einem Volley aus sieben Metern aber noch am glänzend reagierenden Sallinger (37.). Timossi Andersson hatte die Vorarbeit geleistet und rückte dann richtig in den Vordergrund. Einen Bilderbuchkonter über Turgay Gemicibasi, Pink und Patrick Greil schloss der 20-jährige Schwede, alleine aufs Tor zulaufend, mustergültig ab.
Timossi Andersson war auch am dritten Treffer kurz nach der Pause beteiligt. Die von Greil ideal in Szene gesetzte Bayern-Leihgabe bediente Rieder mit einem Pass in den Rückraum, der überlegt ins lange Eck vollendete. Hartberg steckte aber nicht auf und kam dank eines Geniestreichs von Horvath zurück ins Spiel. Der Ex-Deutschland-Legionär zog vom Sechzehnereck ab, und der Ball senkte sich über Philipp Menzel ins Tor. Den Ausgleich verpasste "Joker" Thomas Rotter, dessen Kopfball neben dem Tor landete (74.).
In der 79. Minute war die Partie vermeintlich gelaufen. Hartberg hatte scheinbar im Bereich der Mittellinie auf einen Schiedsrichterball spekuliert, die Pacult-Truppe reagierte blitzschnell, und Pink schoss frei stehend aus sechs Metern nach Timossi-Andersson-Zuspiel ein. Doch wieder sorgte Horvath mit seiner Schussstärke, diesmal flach aus rund 20 Metern, für Spannung. Die war dann in der Nachspielzeit nicht mehr zu überbieten. Maximiliano Moreira brachte Debütant Gabriel Lemoine im Strafraum zu Fall. Die Entscheidung von Sebastian Gishamer hielt dem VAR-Check stand. Menzel sorgte mit einer tollen Abwehr dafür, dass Klagenfurt trotzdem als Sieger vom Platz ging. Das war nach dem jüngsten 0:4 gegen die Admira besonders wichtig.