Die Kicker und das Umfeld von Austria Klagefurt müssen schnell sein bei der Umstellung von der 2. Liga auf die Bundesliga. Bereits am 24. Juli steigt die erste Runde für den Aufsteiger. Dieser absolvierte heute unter Trainer Peter Pacult das erste Training. Bevor das Team den Rasen betreten konnte, sprachen die Klubverantwortlichen zur Mannschaft.
Und Sportchef Matthias Imhof fand gleich klare Worte: "Mein Auftrag an die Truppe ist: Ich will mit dem Abstieg nichts zu tun haben." Dafür soll es noch Verstärkungen für den Kader geben. "Wir wollen mit 18 gestandenen Akteuren und fünf, sechs jungen Leuten in die Saison gehen. Daher wollen wir in den nächsten, so alles nach Plan geht, noch vier Verträge abschließen."
Einer davon wird Gloire Amanda sein. Der 22-jährige Stürmer wechselt nach Waidmannsdorf und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023. Die neue Klagenfurter Sturm-Hoffnung kam in einem Flüchtlingslager in der Provinz Kigoma zur Welt, später zog es die Familie nach Kanada. Amanda wurde zunächst im Nachwuchs des Erstliga-Klubs FC Edmonton ausgebildet, ehe er in die Akademie der Vancouver Whitecaps aus der nordamerikanischen Major League Soccer aufgenommen wurde. Dort erhielt er als Teenager seinen ersten Profivertrag.
„Wir haben hart dafür gearbeitet, Gloire nach Waidmannsdorf zu holen. Er stand gerade in der Major League Soccer bei einigen Klubs hoch im Kurs, will sich aber in Europa beweisen. Das hat er in den Video-Calls, die wir mit ihm hatten, klar zum Ausdruck gebracht. Unsere Fans dürfen sich auf einen Burschen freuen, der frech ist, der keine Angst kennt. Er hat sicher das Potenzial, dem Team zu helfen und uns viel Freude zu bereiten", so Imhof
Beim Auftakt zudem neu dabei war ein Mann, dessen Namen mehr mit dem Motorsport in Verbindung steht: Wendlinger. Jonas, der Sohn von Ex-Formel1-Pilot Karl, lief als Testpilot mit. "Jonas ist Torhüter und 20 Jahre alt, war zuletzt beim 1. FC Nürnberg", berichtet Medienchef Matthias Linnenbrügger. Angetan von der Vorstellung des Keepers war auch Pacult: "Es gab zwar kein spezielles Training, aber beim Passspiel hat man gesehen, dass Jonas auch Fußballspielen kann. Im Match hat er gehalten, was zu halten war." Nur als Zuschauer dabei waren zwei Youngsters, die die Austria aber verpflichtet hat. "Der eine ist Torhüter David Puntigam aus der Steiermark, der andere, Hubert Griesebner kommt aus der Red-Bull-Akademie. Beide sind 17 Jahre alt und eine Kaderergänzung", sagt Imhof.
Turgay Gemicibasi, die Neuerwerbung von Blau-Weiß Linz fühlt sich "vom Team sehr gut aufgenommen. Ich kannte viele aus der Meisterschaft. Ich bin sehr froh, hier dabei sein zu können. Für mich war schon sehr früh klar, dass es Klagenfurt wird. Mir hat sehr imponiert, wie sich der Verein um ich bemüht hat." In dieser Woche werden er und seine Mitspieler noch ruhige Tage verleben, auch wenn Pacult die Truppe täglich um 9.30 und 15.30 Uhr auf den Platz holt. "Am Dienstag stehen bei allen die Lactattests an, da wird sich zeigen, wer in der Pause was getan hat und wer zu wenig. Zu Beginn der Punktespiele werden aber alle körperlich top sein. Der Fleißige wird weniger tun müssen, der Faule mehr", stellt Pacult in seiner direkten Art fest.
Am Donnerstag müssen als Kicker zur, von der Bundesliga, vorgeschriebenen Herz-Untersuchung. Am Freitag kann sich jeder Akteur der will, impfen lassen. "Daher muss ich noch mit unserer Teamärztin Christiane Loinig reden, wie wir die Einheiten am Wochenende gestalten können", meint der Coach.
Die erste Testpartie ist für Dienstag, 29. Juni, gegen Köttmannsdorf geplant. Für den Bundesliga-Start am 24. Juli hat der Verein bei der Bundesliga zwei Bitten deponiert. "Wir haben um ein Heimspiel angefragt und gebeten, dass Meister Red Bull Salzburg unser erster Gegner sein könnte. Ich hoffe, die Liga entspricht unserem Ansuchen", sagt Imhof.
Joschi Kopp