Er sagt von sich, ihn könne so gut wie nichts aus der Fassung bringen. Wobei eine Kleinigkeit gäbe es dann doch. „Mir hat am Freitag eine Dame die Vorfahrt genommen und es hätte beinahe geklescht. Da war ich richtig heiß“, verriet Austrias Tobias Koch, der sich diese Woche nach seinem Muskelfaserriss im Leistenbereich vor dem Auswärtsduell am Samstag gegen Tabellenführer Sturm Graz wieder fit gemeldet hat.

„Seitdem habe ich alles mitgemacht und bin zurück im Kader. Aufgrund des Schneefalls haben wir das Abschlusstraining am Freitag am Kunstrasen absolviert, war eine gute Qualität und Spannung da“, verdeutlicht der 23-jährige Wirbelwind, der bei den Kärntnern nahezu von Beginn an zu einem Leistungsträger avanciert ist. „Jene Basics wie Laufbereitschaft, Leidenschaft und Wille, die unser Coach einfordert, zeichnen mich aus. Und wenn du diese Dinge am Platz bringst, verzeiht er einem auch Fehler. Ich weiß, was er von mir verlangt, quasi einfachen Fußball spielen und die Meter nach vorne und zurück machen“, präzisiert der Mittelfeldallrounder, der mit 14 Jahren in die Akademie zu Sturm Graz wechselte.

Eine Phase, die den Spielfelder Kicker enorm geprägt hat, ehe ihm mit 16 der Sprung zu den Profis gelungen ist. Nach zuletzt drei Saisonen bei BW Linz trägt er nun jedenfalls Violett und hinterließ direkt einen starken Eindruck. Der Steirer ist eine Arbeitsmaschine, professionell mit einer Art gesunder Verbissenheit. „Verbesserungspotenzial gibt’s überall, doch am meisten bei den Torabschlüssen, und, dass ich viel öfter in die gegnerische Box rein muss. Das erwartet man sich auch von einem Achter“, meint Koch.

„Stress gibt‘s bei mir keinen“

Er sei zwar kein typischer „Lautsprecher“ am Spielfeld, „aber es gibt definitiv zwei Kochis. Inzwischen kommt am Rasen immer mehr meine echte Persönlichkeit raus. Ich kann sehr emotional und lautstark sein, aber das muss noch besser werden.“ Abseits ist er der eher gelassene, ruhige Typ. „Stress gibt‘s bei mir keinen. Unrund werde ich, wenn es um Ungerechtigkeiten geht“, erklärt Koch, der BWL studiert, Gefallen an Städtetrips findet und sich als Barcelona- und Reality-TV-Fan outet.

Angesprochen auf die Auswärtsbegegnung gegen die „Blackys“ erwartet der Südsteirer, ehemaliger Zimmerkollege von Sturm-Kapitän Stefan Hierländer, „ein vielleicht noch schwierigeres Spiel, als sonst. So ein Wechsel kann schon eine gewisse Dynamik in der Mannschaft auslösen, sodass sich manche noch mehr beweisen wollen. Spielerisch wird sich aber relativ wenig ändern, denk‘ ich. Ich gehe davon aus, dass eine große Wucht auf uns zukommen wird. Da heißt es dagegenzuhalten. Man hat aber heuer gesehen, dass Mannschaften mit kleineren Budgets bisher einiges rausgeholt haben und die Partien an sich viel enger sind. Wir sind jedenfalls gewappnet.“