Trainerfuchs Peter Pacult lässt wissen, dass er bei Weitem nicht mehr jener Coach sei, der er war, als er 1996 seine Betreuertätigkeit begonnen hat. „Da habe ich auf jedes kleine i-Tüpfelchen geschaut, da sehe ich manche Sachen jetzt nicht mehr so eng. Ich will, dass mein Team mit Freude Fußball spielt, und zwar spielt. Ich möchte niemanden in ein Konzept zwingen“, verdeutlicht der Klagenfurt-Chefcoach, der sich über die Auszeichnung „Trainer des Jahres“ immens gefreut hat, „weil sie von den Spielern kam. Ich verrate aber nicht, wie alt mein Anzug gewesen ist“, schmunzelt der Wiener, den eine ganz bestimmte Person immens geprägt habe – die Rede ist von Legende Ernst Happel. „Bei seinem Amtsantritt ist den Spielern die Spucke weggeblieben, weil er eine unglaubliche Persönlichkeit war. Da haben wir gleich gemerkt, woher der Wind weht“, meint der 65-Jährige, der mit einem breiten Grinsen präzisiert, „dass ich jetzt eigentlich schon ein paar Tage in Pension bin. Ich bin aber noch halbwegs fit und zufrieden.“

Kleiner Klatsch- und Tratsch-Experte

Fußball ohne Pacult wäre schließlich nichts, war er doch einst ein Vollblutkicker und ist nach wie vor ein Vollbluttrainer – die Fußballthematik lässt ihn abseits der Partien und des Trainings nie los. Am Nachmittag gönnte er sich zuerst die Formel 1, gefolgt von der deutschen Bundesliga. Doch es gibt auch Phasen, in denen er an amerikanischen Sitcoms wie „Two and a Half Men“ (die kennt er inzwischen auswendig), der Krimi-Serie „SOKO Donau“ oder ZDF info und 3sat nicht vorbeikommt. Nicht zu vergessen ist er ein kleiner Klatsch- und Tratsch-Experte – Interviews, die Royals und generelle Prominews haben es ihm angetan.

Und sportlich? Das Ausscheiden im Cup gegen die „Wölfe“ wurde analysiert und schnell verdaut. „Es ist oft besser, wenn man wenig Zeit zum Nachdenken hat“, sagt Pacult, der für etwaige Statistiken wenig übrig hat. Weder sein Gegenüber Didi Kühbauer, den er als sehr ehrgeizigen, fokussierten Typen („er wollte immer jedes Trainingsspiel unbedingt gewinnen“) beschreibt, noch Pacult, wollen das Thema hochkochen lassen. „Am Sonntag ist ein neues Spiel“, weiß Pacult, der sich über Vertragsgespräche aktuell keine Gedanken macht.