Das Defensivverhalten der Klagenfurter war in der ersten Halbzeit zumeist „völlig in Ordnung“, bis eben auf diesen einen Moment (wieder). Jene Warnung: „Wir müssen Robert Zulj kontrollieren“, kam tags zuvor schließlich nicht von ungefähr. Er war es auch, der den LASK in Führung (25.) brachte. Natürlich sind Spekulationen immer so eine Sache, doch ein möglicher Treffer (der Ball ging an die Latte) von Austrias Tobias Koch hätte kurz nach Wiederanpfiff der Begegnung neue Würze verleihen können.

„Ich glaube, dass meine Chance der Knackpunkt gewesen ist. Wenn ich das 1:1 mache, bin ich von einer Wendung überzeugt. So kam im Gegenzug und wie aus dem Nichts das 0:2, was doppelt bitter war. Das große Manko war in Ballbesitz, da hatten wir echt große Probleme. Vielleicht fehlt uns da noch die Sicherheit und Geduld“, verdeutlicht der 23-jährige Steirer und fügt hinzu, „dass die Niederlage richtig weh tut und wenn ich direkt an den Lattentreffer denke, umso mehr noch“, meint Koch, der nicht unbedingt als „Kopfballungeheuer“ bekannt ist. Laut Chefcoach Peter Pacult sei es aber schwieriger gewesen die Latte zu treffen, als ins Tor. Vorwurf gab‘s selbstverständlich keinen.

„... dann war der Stecker raus“

Einer, der zweimal etwas unglücklich ausgesehen hatte, war Austria Klagenfurt-Keeper Simon Spari. Dementsprechend machte er kein Geheimnis daraus, „dass, wenn ich an die Leistung gegen den GAK herangekommen wäre, passieren mir die ersten zwei Gegentore wahrscheinlich nicht. Noch dazu sind den Linzern die Tore zu sehr ungünstigen Zeitpunkten für uns gelungen. Am Ende kam noch Pech dazu und dann war der Stecker raus“, lautete das Resümee des 22-Jährigen. Mit Pech sprach er übrigens das Eigentor von Youngster Jannik Robatsch zum 0:3 an. Der 19-jährige Kärntner, dem zuletzt sein Premierentreffer geglückt ist, durchlebte wohl eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Fakt ist: Die Violetten blieben auch im 22. Versuch gegen den LASK sieglos, mussten nach zuletzt vier Siegen und einem Unentschieden aber erst eine Niederlage einstecken. Nun geht‘s für die heimische Bundesliga in die Länderspielpause. Am 20. Oktober kommt es in Kärnten zum Duell der „Veilchen“. Diese zwischenzeitliche Phase wollen die Waidmannsdorfer darüber hinaus nutzen, um die körperliche Performance zu stärken.

Fußball-Bundesliga (9. Runde):
LASK - Austria Klagenfurt Endstand 4:0 (1:0). Linz, Raiffeisen Arena, 10.750, SR Ciochirca
Tore:
1:0 (25.) Zulj
2:0 (56.) Entrup
3:0 (70.) Robatsch (Eigentor)
4:0 (90.) Mustapha
LASK: Siebenhandl - Stojkovic, Ziereis, Talowjerow, Bello (85. Galvez) - Horvath, B. Jovicic - Flecker (60. Pintor), Zulj (86. Mustapha), Berisha (74. Boateng) - Entrup (60. Ljubicic)
Klagenfurt: Spari - Szerencsi, Mahrer, Robatsch - Straudi (60. Bonnah), Wernitznig, Koch (60. Salifou), Cvetko, Jaritz - Bobzien (60. Dehl), Binder
Gelbe Karten: Flecker, Jovicic bzw. keine