Zerfahren, Unsicherheit am Ball, keiner wollte die entscheidenden Fehler begehen – wobei dafür wurden doch einige Torchancen kreiert. Im Prinzip war es ein 50:50-Spiel – die Mannschaft, der das erste Tor gelingt, hat gute Karten auf drei Punkte. In dem Stil kann man das Duell zwischen WSG Tirol und Austria Klagenfurt in der ersten Halbzeit am ehesten in Worte fassen.
Coach Peter Pacult feierte Jubiläum – es war sein 100. Bundesligaspiel mit Klagenfurt. Am Rasen musste der Wiener allerdings ohne seinen Co Martin Lassnig und Teammanager Sandro Zakany auskommen. „Zaky“ machte diesbezüglich kein Geheimnis daraus, dass die Tribünenrolle alles andere als prickelnd war. Auch die Leistung der Kärntner in Hälfte eins war nicht nach seinem Geschmack.
Nach Wiederanpfiff war es schließlich in der 66. Minute soweit. Nach einem optimalen Zuspiel von Ben Bobzien (er jagte zuvor bei einer Riesenmöglichkeit den Ball direkt übers Tor) auf Christopher Wernitznig nützte der freistehende David Toshevski den perfekten Stanglpass und sorgte für seinen ersten Treffer in der Liga. „Ab dem Moment haben wir mit voller Leidenschaft agiert, jeder hat sich reingehaut und Schüsse geblockt. Ich bin stolz auf die Mannschaft und die kämpferische Leistung“, verdeutlicht Christopher Cvetko, der bei seinen Aktionen ziemliches Pech hatte.
„Wir hätten nach dem 1:0 nachlegen müssen“
„Es war von den Umständen her nicht einfach. Wenn man nach vier Spielen unten drinhängt und den Anschluss verliert, ist das etwas ganz anderes“, erklärt Pacult und kritisiert eine Tatsache:
Die Erleichterung war allen sichtlich anzumerken. „Bei einem neu zusammengewürfelten Team spielt sich viel im Kopf ab. Für sie ist es wichtig zu sehen, dass sie in der Liga gewinnen können.“ Der erste Saisonsieg wurde also fixiert. Die Violetten lassen die Rote Laterne hinter sich und schoben sich vor den heutigen Begegnungen über den Strich. „Für das ist es sowieso viel zu früh. Ich bin froh, dass wir den ersten Dreier haben“, sagt Cvetko und macht keinen Hehl daraus, „dass uns in gewissen Situationen die Ruhe fehlt. Doch das wäre eine Sensation, wenn nach dem Umbruch alles gleich funktioniert. Jeder ist bereit, über die Grenzen hinaus zu gehen, so muss es sein.“
Premieren-Torschütze Toshevski brachte es mit einer Aussage auf den Punkt. „Das ist erst der Anfang für uns.“