Austria-Trainer Peter Pacult hatte es schon vor dem Spiel geahnt: „Hoppla, da passt irgendwas nicht, mir fehlte das Feuer.“ Der Coach warnte seine Mannschaft, dass es eine andere Partie wird wie beim 4:3-Sieg über Salzburg. „Aber scheinbar hat der eine oder andere nicht richtig zugehört.“
Prompt passierte, was schon am Mittwoch gegen Salzburg passierte. Und davor beim Auswärtsspiel in Salzburg. Und davor gegen Rapid. Zum vierten Mal in Folge kassierten die Waidmannsdorfer ein Gegentor in den ersten Minuten. „Bei uns haben noch nicht einmal alle den Ball berührt, da stand es schon 0:1“, sagte Pacult. Doris Avdijaj brachte Hartberg in Führung, legte in Minute 16 das 0:2 drauf. Und in Minute 33 das 0:3. „Für mich ist das unverständlich, war die erste Halbzeit so enttäuschend.“
Ein Donnerwetter hat es zur Pause in der Kabine aber nicht gegeben: „Auf einen Toten hinhauen bringt nichts. Da musst du sachlich fachlich bleiben.“
Die Spieler hatten ohnehin mit sich zu tun, wie Stürmer Sinan Karweina bestätigte: „Mir war es richtig unangenehm.“ Immerhin ging ein Ruck durch die Mannschaft. Andy Irving und Jonas Arweiler mit seinem ersten Saisontor verkürzten auf 2:3, der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. „Die zweite Halbzeit haben wir es besser gemacht, okay“, sagt Pacult. „Aber mehr als eine Ergebniskorrektur war es nicht.“ So konnten Hartberg und Markus Schopp (für ihn war es das 150. Bundesligaspiel als Trainer) über den historischen ersten Sieg über Austria Klagenfurt jubeln.
Die Sache mit dem Sternchen
Und die Violetten rutschen wieder ab auf Rang sechs. Auch, weil Rapid bei Punktegleichheit vorgereiht wird. Stichwort Sternchen. Was Pacult nur den Kopf schütteln lässt: „Das muss mir einmal einer erklären. Wir haben im Grunddurchgang 34 Punkte gemacht, Rapid nur 33. Und trotzdem sind sie jetzt vor uns. Da werden Teams bestraft, weil sie eine gerade Punktezahl haben. Das hat sicher ein Ingenieur erfunden.“
Was eine große Bedeutung im Hinblick auf eine mögliche Europacup-Qualifikation haben kann. Davon will Karweina aktuell nichts wissen: „Vielleicht ist genau das das Problem. Das eine Mal heißt es, die Quali ist möglich, das nächste Mal dann wieder nicht. Wir sollten uns lieber mit uns befassen und auf uns konzentrieren.“