Die Hütteldorfer erreichten am Sonntag im 341. Duell mit der Austria nur ein 0:0, obwohl sie vor 15.200 Fans in der Generali Arena nach Gelb-Rot für James Holland (52.) und Rot für Matthias Braunöder (54.) lange Zeit zwei Spieler mehr auf dem Platz hatten.
In der Tabelle brachte die Punkteteilung die beiden Erzrivalen nicht weiter – die seit fünf Runden und zwölf Derbys sieglosen Rapidler sind Achter, die seit sieben Runden auf einen vollen Erfolg wartenden Austrianer Zehnter.
Die Partie hatte bereits nach 62 Sekunden den ersten Aufreger zu bieten. Dominik Fitz brachte eine Freistoßflanke zur Mitte und Muharem Huskovic beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz. Allerdings nahm Schiedsrichter Alexander Harkam den Treffer nach minutenlanger VAR-Konsultation zurück, weil Andreas Gruber den Ball leicht mit dem Kopf berührt hatte und Huskovic dadurch im Abseits gestanden war. Das Tor hätte ohnehin einen Schönheitsfehler gehabt, denn der Freistoß nach einem angeblichen Foul von Jonas Auer an Gruber wäre nicht zu geben gewesen.
Danach entwickelte sich ein von vielen Zweikämpfen geprägtes Match, zusammenhängende Aktionen hatten aufgrund vieler Fehlpässe und anderer technischer Unzulänglichkeiten Seltenheitswert. Marco Grüll prüfte Austria-Goalie Christian Früchtl aus der Distanz (8.), danach spielte sich in den Strafräumen nicht mehr viel ab - bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte. Reinhold Ranftl spielte Gruber frei, Austrias bester Torschütze scheiterte aber an Rapid-Schlussmann Niklas Hedl (45.+3).
Der Beginn der zweiten Hälfte verlief ganz nach dem Geschmack von Rapid. Zunächst verzeichneten die Gäste ihre erste echte Torchance – ein Kopfball von Leopold Querfeld landete an der Latten-Oberkante (48.) –, wenig später war Grün-Weiß in Überzahl. Holland handelte sich nach einer unnötig gefährlichen Attacke gegen Querfeld Gelb-Rot ein (52.), zwei Minuten später folgte ihm Braunöder wegen einer Grätsche gegen Grüll unter die Dusche.
Rapid konnte mit der numerischen Überlegenheit allerdings nichts anfangen. Viel Ballbesitz und wenig Ideen kennzeichneten das Spiel der Hütteldorfer in dieser Phase, während die Austria leidenschaftlich verteidigte und bis zum Schlusspfiff nur noch eine zwingende Gelegenheit zuließ. Bei einem Volley des eingewechselten Thierry Gale war Früchtl per Fußabwehr zur Stelle (86.).