Für die Spiele in der österreichischen Bundesliga gibt es klare Richtlinien hinsichtlich der Verwendung von Pyrotechnik. "Grundsätzlich ist sie in den Stadien verboten", lässt die Bundesliga wissen.
1. Warum gibt es dennoch Pyro im Stadion?
Es gibt in Österreich und der Liga die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. So ist es im Pyrotechnikgesetz verankert.
Der jeweilige Verein als Veranstalter beantragt die Ausnahmegenehmigung bei der jeweiligen Behörde, also Landespolizeidirektion oder der Bezirkshauptmannschaft. Das passiert in der Regel ein bis drei Wochen vor dem Spiel.
Das Ansuchen kann von der Behörde genehmigt werden. Darin festgehalten sind die wesentlichen Sicherheitsauflagen, wie Sicherheitsabstände, Vorhandensein von Wasser- und Sandeimer, ... "Dies wird von Behörde zu Behörde unterschiedlich gehandhabt. Manche genehmigen mehr, manche weniger, manche gar nichts", weiß die Liga.
2. Was passiert, wenn keine Genehmigung vorliegt?
Alles, was nicht genehmigt ist, ist illegale Pyrotechnik, die von der Bundesliga, respektive dem Spielbeobachter vor Ort, dokumentiert wird. Danach wird der Spieltagsbericht vom Sicherheitszuständigen der Bundesliga aufgearbeitet. Anschließend bringt der Bundesliga-Vorstand die illegale Pyro beim Senat 1 zur Anzeige.
3. Wie hoch sind die Strafen?
Im - nicht öffentlichen - Strafenkatalog ist genau definiert, welcher Gegenstand wie zu bewerten ist. Ein Bengalo wird anders beurteilt als ein Böller oder eine Rakete.
Abgerechnet wird nach Stück. Außer, es wird eine gewisse Anzahl an Stücken überschritten - dann wird der Fall als "schwerwiegend" zusammengefasst und kann den Verein bis zu 100.000 Euro kosten.
4. Sind Strafen für "Wiederholungstäter" höher?
Ja. Die Bundesliga spricht hier von Eskalationsstufen. Stufe 1 ist die Geldstrafe. Beim zweiten schwerwiegenden Fall binnen 24 Monaten spricht der Senat 1 einen bedingten Punkteabzug aus, beim dritten Fall wird der Punkteabzug schlagend.
5. Was passiert mit dem Strafgeld?
Dieses wandert in den sogenannten Sicherheitstopf der Bundesliga - bei dem es sich aber nicht um ein Sparbuch handelt.
Die Liga versucht, derartige Einnahmen sinnvoll zu verwenden. Daher können sich Klubs sicherheitsrelevanten Themen - hauptsächlich in der Infrastruktur bis zu einem gewissen Grad fördern lassen und Auszahlung von Geldern aus dem Sicherheitstopf beantragen.