Die Hütteldorfer gewannen am Sonntag im Auswärtsspiel der 4. Runde der Fußball-Bundesliga bei Aufsteiger Blau-Weiß Linz mit 5:0 und fixierten das zweite Erfolgserlebnis diese Woche nach dem gleich hohen Kantersieg am Donnerstag in Debrecen. Mit dem hatten sich die Wiener für das Play-off der Conference League qualifiziert. Das Heim-Hinspiel gegen Fiorentina steigt am Donnerstag.
In Linz legte Rapids Topstürmer Guido Burgstaller mit einem Doppelschlag (12., 22.) früh den Grundstein für den Erfolg. Nach dem Seitenwechsel machten Leopold Querfeld (64.), Ante Bajic (79.) und der Ex-Linzer Fally Mayulu (92./Elfmeter) alles klar. Es war der zweite Sieg für die Hütteldorfer in dieser Saison, mit sieben Punkten verbesserten sie sich in der Tabelle auf Rang drei. Die Linzer müssen hingegen weiter auf ihren Premierenerfolg im Oberhaus warten, das 3:3 gegen Hartberg bleibt der einzige Punktgewinn. Nach dem 0:2 im Derby beim LASK gab es wieder keine Zähler und keinen Torerfolg und den Rückfall ans Tabellenende.
Rapid-Trainer Zoran Barisic verzichtete doch überraschend auf jegliche Rotation, setzte auf jene Formation, die in Ungarn begonnen und souverän den Aufstieg fixiert hatte. Kräfte für das erste Duell mit dem Serie-A-Topclub kommende Woche wurden nicht geschont. Auch BW-Coach Gerald Scheiblehner nahm gegenüber dem jüngsten Auftritt keine Veränderungen vor. Zufrieden konnte er mit dem Auftritt seiner Truppe in der ersten Hälfte aber keinesfalls sein.
Die Linzer waren zu weit weg vom Gegner, die Wiener konnten vor allem nach Ballgewinn nach Belieben kombinieren und sorgten schnell für die Vorentscheidung. Nach einem Pirkl-Ballverlust an der Mittellinie schickte der Ex-Linzer Matthias Seidl Außenspieler Moritz Oswald mit einem Laufpass, und dessen Flanke köpfelte Burgstaller in der Mitte ins Netz. Danilo Mitrovic hatte im Duell mit dem Ex-ÖFB-Teamstürmer keine Chance. Auch vor dem zweiten Treffer passte das Umschaltspiel bei den Gästen. Burgstaller hatte auch das nötige Ballglück, setzte sich gegen Manuela Maranda durch und ließ Nicolas Schmid neuerlich keine Abwehrchance.
Ein sehenswerter Fallrückzieher-Treffer von Oswald wurde wegen eines Handspieles von Seidl im Vorfeld zurecht aberkannt (26.). Danach verwalteten die Wiener geschickt die Führung und hatten nur zu Beginn der zweiten Hälfte kurz Probleme. Da wurde ein Treffer von Fabio Strauss wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (49.), ein Ronivaldo-Schuss ging zentral auf Niklas Hedl (54.). Tore fielen nur auf der anderen Seite. Einen Kerschbaum-Eckball verlängerte Martin Moormann per Kopf aufs lange Eck, wo der ungedeckte Querfeld direkt vollendete.
Bajic brachte den Ball nach Mayulu-Lochpass an Schmid vorbei, und für den Schlusspunkt sorgte ausgerechnet Mayulu. Der Franzose verwandelte einen Elfmeter im Stile eines Routiniers. Stefan Haudum hatte Bajic zuvor zu offensichtlich am Trikot gezogen. Erstmals seit 26. Februar durfte damit wieder in der Liga auswärts über drei Punkte gejubelt werden, seit damals hatte es in der Fremde sechs Niederlagen und ein Remis gegeben. Doch es gab auch schlechte Nachrichten: Der aus Israel gekommene Abwehrspieler Nenad Cvetkovic schied schon in der ersten Hälfte mit Verdacht auf eine Knieverletzung aus.