Nach der 1:4-Packung im Europacup gegen PSV Eindhoven holte der SK Sturm in der Liga gegen Austria Klagenfurt ein torloses Unentschieden. Die Grazer waren weder mental angeschlagen noch körperlich vom Dienstag-Spiel mitgenommen. Das bewiesen sie mit einer einwandfreien Leistung in der ersten halben Stunde. Was fehlte, war das Tempo mit dem Ball sowie Durchschlagskraft vor dem Tor. „Wir haben dominiert, uns hat aber etwas die Beweglichkeit gefehlt“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. Die Kontrolle des Spiels verloren die Grazer in der 34. Minute. David Schnegg holte den durchbrechenden Simon Straudi von den Füßen. Aus einer Gelben Karte wurde nach VAR-Intervention zu Recht eine Rote.

Mit einem Mann weniger taten sich die Schwarz-Weißen richtig schwer, mussten bis zum Pausenpfiff sowie am Anfang der zweiten Hälfte alles investieren, um nicht in Rückstand zu geraten. Straudi (48.) traf die Stange und Sturms Schlussmann Kjell Scherpen, der gestern auch erstmals Vater wurde, musste einige Male rettend eingreifen. „Ich muss das Spiel in drei Drittel teilen. Zuerst war Sturm besser, dann wir und hinten raus ist es für uns noch eng geworden“, sagte Klagenfurt-Trainer Peter Pacult.Denn nach etwa einer Stunde übernahm wieder Sturm das Kommando. Mit der Unterstützung des Publikums fanden die Grazer wieder zu ihrem Selbstvertrauen, plötzlich dominierten sie wieder auf dem Platz. Mohammed Fuseini und Jon Gorenc Stankovic hatten gute Möglichkeiten.

Stankovic: „Bis zur Roten Karte haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wenn wir ein Tor gemacht hätten, wäre alles anders gelaufen. Wir haben alles gegeben und nicht schlecht gespielt.“

Sturm hat in Person von Tomi Horvat in der 79. Minute sogar ein Tor gemacht. Leider zählte es nicht. Assistgeber Fuseini stand zuvor im Abseits. So klar, dass es gar keines VAR bedurfte. Schiedsrichter Markus Hameter entschied wieder richtig. Auf der Tribüne verfolgte der neue ÖFB-Schiedsrichter-Chef Victor Kassai das Geschehen auf dem Platz.
Es blieb spannend, weil Sturm trotz numerischer Unterzahl immer mehr Druck aufbaute. Der eingewechselte David Affengruber (83.) knallte den Ball nach einem Eckball mit anschließenden Stationen in und rund um den Strafraum an die Latte. Es blieb somit ein Spiel ohne Tor. „Der Ausschluss von David Schnegg hat das Spiel natürlich total verändert. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden, aber es ist gerecht“, sagte Ilzer in seiner Spielanalyse. Mit dem Schlusspfiff war der Coach aber schon wieder beim nächsten Gegner. Dieser ist am Dienstag (20.30 Uhr) PSV Eindhoven.