Die abgelaufene Saison der Fußball-Bundesliga hat den höchsten Zuschauerschnitt seit zwölf Jahren gebracht. Laut Ligaangaben besuchten insgesamt 1.449.701 Fans die Spiele im Oberhaus. Das sind pro Partie durchschnittlich 7551. "Das ist der höchste Schnitt seit der Ligenreform und der höchste Wert seit 2011. Es ist sehr erfreulich, dass die Fans in diesen wirtschaftlich harten Zeiten so zahlreich kommen", sagte Bundesligavorstand Christian Ebenbauer am Dienstag in Wien.
Mehr Publikum strömte zuletzt in der Saison 2010/11 pro Spiel in die Stadien (7952). Ligakrösus in der Zuschauerbilanz bleibt Rapid mit im Schnitt 18.845 Schlachtenbummlern. Das ist ein gutes Viertel mehr als im Vorjahr. Auf Platz zwei kommt Cupsieger Sturm Graz (13.282/+19,1 Prozent) unmittelbar vor Meister Salzburg (12.363/+2,9 Prozent). Ein dickes Plus von mehr als 35 Prozent weist die WSG Tirol auf, mit durchschnittlich 2439 Besuchern bleiben die Wattener hinter dem WAC (3046) und Hartberg (2547) dennoch Ligaschlusslicht.
62 Partien mit mehr als 10.000 Zuschauern
Erneut verzeichnete die Liga einen signifikanten Besucheranstieg zwischen Grund- (7188 pro Match) und Finaldurchgang (8347). Letzterer lockte rund 16 Prozent mehr Zuschauer zu den meisterschaftsentscheidenden Spielen in die Arenen. Ansehnlich ist zudem der Fanschnitt in der Meistergruppe, der 13.250 beträgt. Insgesamt gab es nach Ligaangaben 62 Partien mit mehr als 10.000 Zuschauern.
Auch vom Sportlichen zeigte sich die Bundesliga zufrieden. "Besser kann's nicht sein", erklärte Ebenbauer mit Blick auf die beinahe bis zum Schluss spannende Meisterschaftsentscheidung, den Kampf um die Europacup-Plätze oder den Umstand, dass es nach 22 Jahren wieder ein Derby in Vorarlberg gab. Rufe nach einer Aufstockung der Liga hält der Vorstandsvorsitzende für legitim. "Wir sind offen, man kann über alles reden. Man sieht aber, dass in einer Zwölferliga das Produkt derzeit gut funktioniert." Nächstes Jahr wird laut Ebenbauer neu evaluiert.
Schnellere Entscheidungen beim VAR
Vom Video Assistant Referee (VAR) wünscht sich die Bundesliga schnellere Entscheidungen. "Fehlentscheidungen gibt es überall. Aber diese Dauer, 30 Sekunden, muss eingehalten werden. Wir müssen wegkommen von diesen ein, zwei, drei Minuten Warten. Das ist das Wichtigste", meinte Ebenbauer, der auch von einer enormen Verunsicherung der Schiedsrichter sprach. "Der Druck von außen, von den Fans im Stadion, von den Medien, von allen ist groß."
Den Österreicher-Topf bewertete der Ligachef weiter als sinnvoll. "Das ist aus unserer Sicht ein durchwegs gutes Tool, um zu animieren und zu belohnen." Salzburg, Sturm, der LASK, Austria Klagenfurt und Austria Lustenau halten sich derzeit nicht an die Legionärsbeschränkung.