Das Duell der Lustenauer mit der Wiener Austria um den letzten Europacup-Startplatz der Fußball-Bundesliga ist nach dem Hinspiel offen. Nach einem 1:1 in Vorarlberg am Donnerstag wird die Entscheidung im Play-off-Finale am Sonntag in Wien-Favoriten fallen. Lukas Fridrikas (17.) brachte die Lustenauer in einem mit 4.325 Zuschauern ausverkauftem Reichshofstadion mit seinem 15. Saisontor voran, Manfred Fischer (46.) gelang zu Beginn der zweiten Halbzeit aber der Ausgleich.
Die Wiener Austria konnte damit zwar auch das dritte Saisonduell mit den Lustenauern nicht gewinnen, darf sich vor heimischer Kulisse aber nun im Vorteil wähnen. Die Vorarlberger bestreiten am Sonntag schon ihr viertes Spiel binnen zehn Tagen.
Nach den 120 kräfteraubenden Minuten von Wolfsberg wählte Lustenaus Trainer Markus Mader eine Aufstellung, die vor allem für defensive Stabilität sorgen sollte. Lustenau lief mit einer Fünferkette in der Abwehr ein. Im Sturm sollte Yadaly Diaby den formstarken Fridrikas unterstützen. Man wolle sich die Chance für ein echtes Endspiel in Wien offenhalten, so die Marschroute. Die Causa um Hakim Guenouche wurde bei den Vorarlbergern nicht groß thematisiert. Der Franzose fehlt im Saisonfinish aus disziplinären Gründen, nachdem er offenbar zur Vertragsunterschrift bei der Austria geweilt war.
Die Wiener wollten ihrerseits die Enttäuschung über den verpassten vierten Platz in der Meistergruppe hinter sich wissen. Mit dem erkrankten Dominik Fitz fehlte der Spielgestalter, Andreas Gruber war wie Kapitän Lukas Mühl für den ebenfalls kranken Johannes Handl von Start weg dabei. Bei strahlendem Sonnenschein attackierten die Gäste von Beginn an früh, konnten sich aber keine gefährliche Szene herausarbeiten. Lustenau gelang nach einer Viertelstunde indes aus der ersten gelungenen Offensivaktion der Führungstreffer.
Diaby zog in den Strafraum, ließ dabei Matteo Meisl stehen und fand Fridrikas, der im Stil eines Torjägers abschloss. Der Matchplan der Vorarlberger klappte. Die vielen hohen Bälle der Austria auf Tabakovic hatten Matthias Maak und Co. im Griff. Der Ex-Lustenauer fand noch die beste Ausgleichschance vor: Manuel Polster setzte sich links außen einmal durch, Tabakovic konnte den Querpass aber nicht aufs Tor bringen (21.). Die grünweiße Austria hatte in der ersten halben Stunde ebenfalls noch eine große Möglichkeit. Diaby ließ dieses Mal Mühl stehen, Austria-Torhüter Christian Früchtl rettete für seine Vorderleute (29.).
Meteorologisch braute sich in der Pause ein Unwetter zusammen. In der Austria-Kabine dürfte nach einer schwachen Vorstellung ebenfalls dicke Luft geherrscht haben. Die Violetten kamen aufgeladen zurück. Ein Schuss von Matthias Braunöder wurde noch geblockt, jener von Fischer fand von Jean Hugonet noch entscheidend abgefälscht den Weg ins Netz. Wimmer sah sein Team aufkommen, er brachte nach einer Stunde mit Nikola Dovedan und Aleksandar Jukic (für Gruber und Braunöder) frische Kräfte für die Offensive.
Lustenau schien die Strapazen zu spüren, so musste der am Knie angeschlagene Diaby vom Feld. Die Vorarlberger blieben mit viel Kampfgeist aber in der Partie. Das Spiel verflachte dann zunehmend, beide Mannschaften rannten oft Fehlpässen hinterher. Lustenau konnte einmal von einem Patzer der Austria nicht profitieren, auf der Gegenseite schoss Polster ins Außennetz. Die letzte Chance gehörte wieder Lustenau, der eingewechselte Nemanja Motika scheiterte aber mit einem Schuss aufs kurze Eck an Früchtl (86.).