Die Wiener Austria hat sich vorzeitig aus der Fußball-Conference-League verabschiedet. Am Donnerstag reichte der Elf von Manfred Schmid im eigenen Stadion ein 1:1 (0:0) gegen Lech Posen nicht, schon vor dem letzten Gruppenspiel nächste Woche bei Hapoel Be'er Sheva ist man ohne Aufstiegschance. Mikael Ishak (48.) besiegelte das Schicksal der Austria, die dank Can Keles (70.) zwar noch an dem Pflichtsieg schnupperte, aber bereits seit 13 Europacupspielen in Folge sieglos ist.
Die Chance dazu bietet sich den in der ersten Hälfte besseren "Veilchen" am kommenden Donnerstag in Israel, wo man mit einem Sieg noch auf den bedeutungslosen Platz drei in Gruppe C springen könnte. Vorher muss die Austria am Sonntag aber noch in der Liga gegen Altach antreten.
Schmid stellte angesichts der langen Verletztenliste wieder Matteo Meisl in die Innenverteidigung, in der Offensive sollten es Keles, Dominik Fitz und Manuel Polster bzw. als Solospitze Georg Teigl richten. Der etatmäßige Außenspieler sah zwar nicht allzu viele Bälle, hätte aber fast das Tor des Jahres fabriziert: Nach einer Flanke von Matthias Braunöder ging sein Volley-Fersler an die Oberkante der Latte (22.).
Und auch wenn der Ball nicht im Tor zappelte, hatten die Hausherren vor der Pause sowie 12.211 Zuschauern etwas mehr und gefährlichere Chancen. Lech-Goalie Filip Bednarek musste nach schneller Aktion über Fitz und Schuss von Keles eine Fußabwehr auspacken (12.), Marvin Martins köpfelte über das Tor (16.), und Polster zielte nach Vorlage von Teigl drüber (37.). Immer wieder versuchte es Violett auch mit Distanzschüssen, Keles (9.), Reinhold Ranftl (16.) und Braunöder (42.) hatten ihr Visier aber zu ungenau eingestellt.
Die Polen, deren Solostürmer Ishak im Gegensatz zum Hinspiel meist abgemeldet war, kamen in einer von Taktik geprägten ersten Hälfte ihrerseits durch den im Strafraum freigespielten Filip Szymczak (über das Tor, 29.) und vor allem Austria-Innenverteidiger Lucas Galvao zu Möglichkeiten. Letzterer verlor erst den Ball und verursachte bei seiner Wiedergutmachungsaktion einen Freistoß aus 17 Metern, den Nika Kvekveskiri nur ganz knapp über die Latte setzte (39.).
Die Gäste kamen allerdings mit viel Elan aus der Kabine und gingen prompt in Führung. Einen Kvekveskiri-Versuch konnte Goalie Christian Früchtl zwar bändigen, den Abpraller schnappte sich aber Szymczak vor Martins und bediente Ishak, der aus wenigen Metern einschoss. Der Tabellensiebente der polnischen Liga blieb tonangebend, war dem 2:0 näher als die Austria dem Ausgleich.
Dass es dennoch zu einem spannenden Finish kam, war einem Energieanfall von Keles zu verdanken, der sich auf der rechten Seite gegen zwei Lech-Akteure durchsetzte und schließlich Bednarek mit einem Flachschuss keine Chance ließ. Die offen geführte Schlussphase brachte noch viel Schwung. Austria-"Joker" Ibrahima Drame wurde im Strafraum aber in letzter Sekunde vom Ball getrennt (85.). Und ein Fersler des ebenfalls eingewechselten Haris Tabakovic ging über das Tor (92.).