Der LASK hat am Sonntag zum Abschluss der 7. Runde der Fußball-Bundesliga in einem hitzigen Oberösterreich-Derby in Pasching gegen die SV Ried nur ein 1:1 (1:0) erreicht. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer musste damit die Tabellenführung an Meister Salzburg abgeben. Die "Bullen" weisen an der Spitze 18 Punkte auf, die Athletiker halten bei 17. Die Rieder von Coach Christian Heinle verbesserten sich mit dem äußerst wichtigen Auswärtspunkt auf Rang zehn.
Die Linzer dezimierten sich durch eine mit Rot geahndete Tätlichkeit von Stürmer Marin Ljubicic früh selbst (10.). Keito Nakamura (45.+2) schoss die Athletiker in der mit etwas mehr als 6000 Zuschauern ausverkauften Raiffeisen Arena in Pasching dennoch in Führung. In der zweiten Hälfte glichen die Rieder zunächst bei den Platzverweisen aus, David Ungar sah nach schwerem Foulspiel ebenfalls glatt Rot. Danach gelang es den Innviertlern, auch bei den Toren aufzuholen, Philipp Pomer sicherte den Gästen einen Punkt (77.). Der LASK muss am kommenden Wochenende zu Aufsteiger Lustenau, während auf Ried mit Salzburg der nächste große Brocken wartet.
Im Vergleich zum 4:1-Heimsieg zuletzt gegen Altach nahm Kühbauer nur eine Umstellung vor: Für den gesperrten Philipp Ziereis spielte Jan Boller in der Innenverteidigung. Bei den Riedern stopfte wieder einmal Kapitän Marcel Ziegl das Loch in der Verteidigung, das durch den gesperrten Tin Plavotic entstand. Dafür rutschte Leo Mikic in die Startelf.
Seiner Favoritenrolle entsprechend übernahm der LASK auf dem Feld sofort das Kommando, schwächte sich nach wenigen Minuten jedoch selbst. Ljubicic revanchierte sich für einen Rempler von Markus Lackner beim Ried-Innenverteidiger mit einem Ellenbogen-Schlag und wurde dafür nach Videoüberprüfung von Schiedsrichter Alexander Harkam vom Platz gestellt.
Ried kam erst nach eigener Roter Karte zu guten Chancen
Mit der Linzer Unterzahl entspann sich ein Derby auf Augenhöhe, wobei die Rieder zwar zu mehr Ballbesitz kamen, aber Defizite im Spielaufbau hatten. Nach starker Flanke von Josef Weberbauer scheiterte zunächst Mikic mit links im Fallen an LASK-Keeper Alexander Schlager (23.), wenig später blockte Peter Michorl einen Weberbauer-Schuss (25.).
Kurz danach begann die stärkste Phase der Linzer sowie von Samuel Sahin-Radlinger: Zunächst parierte der Ried-Goalie in höchster Not einen Kopfball von Felix Luckeneder nach Michorl-Corner (34.). Dann entschärfte er einen Michorl-Freistoß (36.) und schließlich vereitelte der Keeper eine gute Gelegenheit von Rene Renner (37.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Sahin-Radlinger aber machtlos: Nach einer Flanke von Filip Stojkovic, dem die Rieder über rechts jede Menge Platz boten, narrte Nakamura Gegenspieler Weberbauer und netzte flach in die lange Ecke zur Führung der Gastgeber.
Die zweite Hälfte begann mit viel Lärm und Rauch durch Pyrotechnik aus dem Ried-Sektor. In den abziehenden Schwaden gelang Christoph Monschein der vermeintliche Ausgleich, doch der Stürmer stand beim Pass von Julian Wießmeier im Abseits (53.). Die personelle Überlegenheit wurde dann in der 65. Minute nivelliert. David Ungar sah nach einem potenziell gesundheitsgefährdenden Foul an Robert Zulj – er war mit gestrecktem Fuß in den Zweikampf gesprungen – die Rote Karte.
Kurioserweise kamen die Gäste im Spiel 10 gegen 10 nun zu sehr guten Torchancen. Zunächst scheiterte Monschein allein vor Schlager mit einem Heber am Torhüter (76.). Besser machte es aber Pomer, der nach einem feinen Pass von Michael Martin den Ausgleich erzielte. In der Schlussphase agierten beide Teams mit offenem Visier. Während Efthymios Koulouris den Matchball für die Linzer verpasste (88.), vergab auf der anderen Seite Seifedin Chabbi zweimal (89., 90.) den Ried-Sieg.