Rapid und die Austria haben sich am Sonntag im 335. Wiener Fußball-Derby mit einem 1:1 (1:1) getrennt. Robert Ljubicic brachte die Hütteldorfer vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Allianz Stadion in der 14. Minute in Führung, den Gästen glückte durch Marco Djuricin in der 28. Minute der Ausgleich. In der Tabelle der Bundesliga-Meistergruppe fiel die Austria an die dritte Stelle zurück, einen Punkt dahinter rangiert Rapid auf Platz vier.
Damit endete bereits das sechste Derby in Folge mit einem Unentschieden. Zudem müssen die Grün-Weißen nach wie vor auf ihren ersten Sieg über den Erzrivalen im Allianz-Stadion warten – die Bilanz gegen die Austria in der im Sommer 2016 eröffneten neuen Heimstätte steht bei drei Niederlagen und sechs Remis.
Zunächst hatte es den Anschein, als könnte Rapid die Violetten erstmals seit 17. April 2016 in einem Liga-Heimmatch knacken. Die Hausherren begannen stark, drängten die Austria in die Defensive und gingen früh in Führung. Ljubicic gelang ein Ballgewinn gegen Matthias Braunöder, Ferdy Druijf spielte auf Bernhard Zimmermann, Goalie Patrick Pentz konnte den Schuss des Youngsters nur kurz abwehren und Ljubicic staubte ab.
Rapid lässt Chancen auf 2:0 aus
Rapid blieb am Drücker und kam dem 2:0 einige Male nahe. In der 17. Minute lief Zimmermann auf Pentz zu, Galvao fälschte den Schuss des Stürmers ab und Pentz rettete per unfreiwilliger Kopfabwehr. In der 26. Minute schlug Druijf ein Luftloch, anstelle den Ball vom Fünfer ins Tor zu befördern.
Die Austria kam praktisch aus dem Nichts zum Ausgleich. Dejan Petrovič leistete sich einen katastrophalen Fehlpass, die Gäste schalteten schnell um, Braunöder lupfte den Ball aus spitzem Winkel an Rapid-Keeper Niklas Hedl vorbei und Djuricin musste nur noch aus kurzer Distanz vollenden. Plötzlich waren die Favoritner das gefährlichere Team, allerdings wurden einige vielversprechende Gelegenheiten ausgelassen. Ein Kopfball von Galvao flog über das Tor (39.), Can Keles köpfelte aus aussichtsreicher Position genau auf Hedl (41.) und Grünwald schoss am Fünfer im Fallen drüber (45.).
Nach dem Seitenwechsel flachte die Partie ab, es gab keine zwingende Torchance – bis zur 72. Minute: Nach einer Freistoßflanke von Marco Grüll kam Zimmermann aus kurzer Distanz zum Schuss, Pentz war mit einer Fußabwehr zur Stelle. Weitere brenzlige Torraumszenen blieben mit Ausnahme eines knappen Fehlschusses von Manfred Fischer (94.) aus, weshalb zwei Siegesserien zu Ende gingen. Die Austria hatte davor fünfmal, Rapid dreimal in Serie gewonnen.
Austria-Trainer Manfred Schmid sah das bestbesuchte Bundesliga-Match seit Beginn der Corona-Pandemie im Gegensatz zu den 2000 in den Westen Wiens gereisten "Veilchen"-Fans im Fernsehen, weil er sich nicht rechtzeitig aus seiner Corona-Quarantäne freitesten konnte. Er wurde durch Assistent Cem Sekerlioglu vertreten.