Ferdinand Feldhofer wird ab Montag die Nachfolge von Interimstrainer Steffen Hofmann antreten, der am 10. November nach dem Aus von Dietmar Kühbauer eingesetzt worden war. Der Ex-WAC-Coach unterschrieb bei den Hütteldorfern am Sonntag einen Vertrag für eineinhalb Jahre mit Option für eine Verlängerung. Der 42-Jährige wird sein Debüt auf der Rapid-Trainerbank damit am Sonntag im Heim-Derby gegen die Austria geben.
"Es fühlt sich richtig gut an, es ist eine Rückkehr in eine vertraute Umgebung. Nach intensiven Gesprächen mit den Rapid-Führungskräften war für mich sehr rasch klar, dass wir im Fußball-Denken total auf einer Wellenlänge sind. Ich kann es kaum erwarten, meine Spieler persönlich kennenzulernen und mit ihnen am Platz und darüber hinaus zu arbeiten", wurde Feldhofer in einer Klub-Aussendung zitiert. Für ihn ist es eine Rückkehr, zählte er doch als aktiver Spieler zu jener Mannschaft, die 2005 den Meistertitel holte. Der Abwehrspieler verließ daraufhin den Verein, für den er seit Anfang 2002 in 91 Pflichtspielen gekickt hatte.
Barisisc: Feldhofer "setzt auf innovative Arbeitsmethoden"
Feldhofer setzte sich im Trainer-Rennen gegen Kandidaten aus dem In- und Ausland durch. "Der Kandidatenkreis war am Anfang sehr groß, wurde aber von Tag zu Tag kleiner. Einige haben in Hearings überzeugt, aber in Summe auch mich persönlich Ferdinand Feldhofer am meisten. Er zählt zu einer neuen, modernen Trainergeneration, setzt auf innovative Arbeitsmethoden und wird mit großem Engagement und Fachkenntnis seine neue Herausforderung antreten", verlautete Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic.
Feldhofer kennt die Liga nicht nur als Spieler, war er doch von Ende Dezember 2019 bis März diesen Jahres - das Out kam kurz nach dem historischen Antreten im Sechzehntelfinale der Europa League - beim WAC engagiert. Für diese Tätigkeit hatte er sich bei seiner erfolgreichen ersten Trainerstation beim zuerst Regionalligisten und dann Zweite-Liga-Verein Lafnitz empfohlen. "Er hat bereits bei seinen bisherigen Stationen bewiesen, dass er auf attraktiven Fußball mit einer konkreten Idee setzt und mit seinem Konzept auch Erfolg haben kann", sagte Barisic.
Rapid-Vergangenheit "kein ausschlaggebendes Kriterium"
Seine Rapid-Vergangenheit sei bei der Entscheidungsfindung "kein ausschlaggebendes Kriterium", sondern nur ein "schöner Nebenaspekt" gewesen. Der 42-Jährige wird am Montagvormittag (11.00 Uhr) seine erste Einheit leiten und danach (14.00 Uhr) auch offiziell präsentiert. Funktionieren muss er relativ rasch, nicht nur wegen des anstehenden Prestigeduells mit der Austria. Sechs Runden vor Ende des Grunddurchganges ist Rapid mit 20 Punkten nur Achter. Das allerdings punktgleich mit dem Sechsten TSV Hartberg und nur zwei Zähler hinter dem Vierten Austria Klagenfurt.
"Es ist wichtig, dass wir uns für das Meister-Play-off qualifizieren, und wir wollen auch nächstes Jahr wieder international dabei sein, das sind die primären Ziele", gab Barisic die Marschroute vor. Der 51-Jährige hoffe auf eine längerfristige Zusammenarbeit, auch wenn Feldhofer schon jetzt Alternativen bei anderen Klubs in Europa gehabt hätte. Dass man sich für eine billige Lösung entschieden habe, verneinte Barisic vehement. "Wir stehen sehr stabil da, was das Finanzielle betrifft, es ist nicht so, dass wir einen billigen Trainer engagiert haben. Natürlich ist es aber so, dass wir in schweren Zeiten leben und er in unseren Rahmen passen muss."
Feldhofer nimmt seinen Vertrauensmann Matthias Urlesberger als Co-Trainer mit. Der 35-Jährige, der bisher bei der GAK-U16 tätig war, tritt die Nachfolge von Manfred Nastl an. Thomas Hickersberger (Co-Trainer), Jürgen Macho (Tormanntrainer), Alexander Steinbichler (Athletiktrainer), Tony Prünster (Reha- und Individualtrainer) und Daniel Seper (Videoanalyst und zudem Assistenztrainer) werden unverändert für Rapid tätig sein.