Der Fußball-Bundesligist reagierte auf öffentliche Aussagen der Insignia und erklärte, laufende Verhandlungen mit dem Unternehmen über ein Sponsoring zu beenden. Austria-Vorstand Gerhard Krisch verwies auf eine Garantie über 7,0 Mio. Euro "einer Gesellschaft aus dem Insignia-Umfeld". Untätigkeit in Bezug auf Spielertransfers wurde zurückgewiesen.
Die Beziehung zwischen dem Klub und der Lifestyle-Gruppe ist seit langem eisig - und wird nun offenbar über die Medien gelebt. Nachdem Luka Sur und Aleksandar Bursac, die beiden Statthalter der Insignia in Wien, die Austria-Spitze in einem am Dienstag veröffentlichten Interview scharf kritisiert hatten, kam am Mittwochabend die Replik vom Klub in Form einer "Sachverhaltsdarstellung".
Die Insignia war im März mit einer hochtrabenden Präsentation angetreten und dem Ziel, internationale Sponsoren zu lukrieren und die Austria zurück auf große Bühnen zu führen. Passiert ist seither offenkundig wenig. Am sichtbarsten wird der Deal derzeit am Austria-Trikot, denn dort prangt das Firmenlogo der Insignia.
Austria Wien weist Insignia-Vorwürfe zurück
Auch damit ist jetzt nicht mehr zu rechnen. Denn angesichts des "Sponsoring Agreements" stellte die Austria am Mittwoch fest: "Im Hinblick auf diese Verhandlungen haben beide Seiten gleichwertige Vorleistungen erbracht. Leider ist es bis zum heutigen Tag zu keiner Einigung gekommen. Deshalb werden die Verhandlungen mit Insignia betreffend einer Sponsoring-Vereinbarung mit sofortiger Wirkung beendet und es werden keine weiteren Werbeleistungen mehr erbracht."
Die Austria verwies zudem auf eine "Garantie über € 7,0 Mio. einer Gesellschaft aus dem Umfeld von Insignia". Die Überweisung dieser Gelder blieb bisher aus, würde aber helfen, um dem verschuldeten Verein die Aussicht auf das finanzielle Überleben zu sichern.
Krisch stellte zudem am Mittwoch fest: "Einen Auftrag oder eine sonstige vertragliche Vereinbarung, dass Insignia oder die 'International Marketing GmbH' die Wiener Austria auch sportlich 'weiterentwickeln soll', gibt es nicht." Er bezog sich damit auf eine Aussage von Sur, der im Interview mit "90minuten.at/sportsbusiness.at" gemeint hatte: "Wir wollen die Austria als internationale Marke etablieren, das wird uns vordergründig nicht als Vermarkter gelingen, sondern nur dann, wenn wir dem Klub gute Spieler bringen und sportlich weiterentwickeln."
Die vom Insignia-Duo vorgeworfene Untätigkeit des Klubs in Bezug auf Spielertransfers wies Krisch zurück. Man habe die vermittelten Spieler stets geprüft. "Nachdem nahezu alle vorgeschlagenen Spieler aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation nicht finanzierbar waren, sind mögliche Spielerverpflichtungen, wie z.B. am letzten Tag des Transferfensters, genau daran gescheitert."