Kaum hatte das Play-off-Hinspiel zur Champions League für Österreichs Serienmeister begonnen, da herrschte schon Schockstarre in Salzburg. Bröndby IF jubelte bereits nach knapp vier Minuten über die Führung im fremden Stadion. Die Dänen, die ihre halbe Startelf wegen Coronafällen vorgeben mussten, trafen in Person von Mikael Uhre, der in der Strafraummitte zu frei stehengelassen wurde. Dieser verwandelte die Hereingabe von Kevin Mensah dankend unten rechts.
Die Bullen brauchten etwas, um sich vom Schreck zu erholen, kamen aber bald in diesen offenen Schlagabtausch hinein. Nicolás Capaldo kam alleine vor dem Tor zum Abschluss, hämmerte die Kugel aber in den Salzburger Nachthimmel. Anstonsten konnten die Bullen zwar Abschlüsse verzeichnen, zwingend schaute das bis zur Pause aber selten aus. Mehr als Halbchancen konnten Nicolas Seiwald oder auch Benjamin Sesko im Verlauf der ersten Hälfte nicht zustande bringen. Lediglich ein Weitschuss von Luka Sucic sorgte kurz für Probleme bei Dänen-Keeper Mads Hermansen, der dem Ball im Nachfassen Herr wurde (40.).
Adeyemi brachte Erleichterung
Wie ausgewechselt starteten die Bullen aus der Kabine, die Pausenansprache von Trainer Matthias Jaissle hatte Wirkung gezeigt. Im Minutentakt klopften Routinier Andreas Ulmer und die Youngsters Karim Adeyemi, Sesko und Sucic am Dänen-Tor an. Das trug nach elf Minuten auch Erfolg. Nach 56 Minuten hämmerte Adeyemi die Kugel aus der Strafraummitte unter die Latte und drehte jubelnd ab. Die Bullen hatten in der Folge immer wieder den Sieg am Fuß. So etwa Ulmer nach 72 Minuten. Er zog mit Tempo in den Strafraum, schüttelte mit einem Haken zwei Verteidiger ab, setzte den Ball aber Meter weit über das Tor.
Eine Viertelstunde vor Schluss rettete Keeper Philipp Köhn die Bullen vor dem Unglaublichen. Anis Slimane zog von der Weite ab, Köhn segelte zur Glanzparade. Es war erst der zweite Schuss, den die Gäste abgaben. Salzburg blieb drückend überlegen und das sollte sich noch bezahlt machen. Nach exakt 90 Minuten war das Bollwerk gebrochen und Brenden Aaronson freigespielt worden. Dieser verwandelte eiskalt im kurzen Eck und verwandelte die Bullen-Arena in ein Tollhaus.
Salzburg fährt nächste Woche mit einer Führung nach Dänemark, die eine sehr gute Ausgangslage bringt, da die Auswärtstorregel heuer nicht mehr exisitiert.