Andreas Herzog hat endlich den Sprung in die Fußball-Bundesliga als Trainer geschafft. Österreichs Rekord-Nationalspieler wurde am Pfingstmontag beim FC Admira als Nachfolger von "Retter" Klaus Schmidt präsentiert. Der 52-Jährige unterzeichnete beim Tabellenvorletzten der abgelaufenen Saison einen langfristigen Vertrag, wie dieser bekanntgab. Für Herzog ist es die erste Clubtätigkeit, nachdem er zuvor Erfahrungen bei diversen Nationalteams gesammelt hatte.
Der ehemalige Offensivspieler war beim ÖFB Teamchef-Assistent und U21-Nationaltrainer, danach Co-Trainer von Jürgen Klinsmann beim US-amerikanischen Nationalteam sowie U23-Trainer und bei seiner letzten Station von August 2018 bis Juni 2020 Teamchef von Israel. Der Schritt zur Admira ist für ihn eine Rückkehr, hatte er dort doch seine Profikarriere als Spieler gestartet. Im Nachwuchs der Südstädter spielen auch seine beiden Söhne Luca und Louis.
"Ich freue mich auf die neue Herausforderung bei der Admira - der Verein, bei dem für mich alles begann", sagte Herzog. Der Verein stehe für exzellente Nachwuchsarbeit, Leidenschaft und Energie. "Genauso wollen wir die spannende Aufgabe in Zukunft angehen: Mit Herz, Freude und Risikobereitschaft, nach vorne ausgerichtet mit dem Visier offen", gab der gebürtige Wiener Einblick. Von den hinteren Tabellenregionen möchte man sich am besten rasch verabschieden. "Wir möchten in der neuen Saison unserem Namen alle Ehre machen und für Alarm in der Liga sorgen", kündigte Herzog mit Blick auf Geldgeber Flyeralarm an.
Die Südstädter stellen sich also für 2021/22 völlig neu auf. Der im Saisonfinish als Nachfolger von Damir Buric zurückgeholte Schmidt erhielt trotz souverän geschafftem Klassenerhalt kein neues Arbeitspapier. Dann musste auch Sportdirektor Franz Wohlfahrt gehen. Der Ex-ÖFB-Teamtormann wurde am Samstag durch den 43-jährigen Deutschen Marcel Ketelaer ersetzt, der bis August 2020 beim Bundesligarivalen St. Pölten als Sportkoordinator tätig war.
Herzog soll als Vorbild dienen
"Mit Andreas Herzog wollen wir der strategischen Neuorientierung der Admira eine klare Richtung geben", erklärte Admira-Präsident Philip Thonhauser. "Der Fokus wird zukünftig in erster Linie auf Nachwuchs-Arbeit liegen. Dies liegt Andreas Herzog sehr am Herzen. Er selbst hat bei der Admira seine Profifußballkarriere gestartet, ist damit ein direktes Vorbild für viele im Team und deshalb genau der richtige Mann für diese Aufgabe."
Während seiner Spielerzeit absolvierte Herzog als offensiver Mittelfeldspieler 263 Einsätze in der deutschen Bundesliga für Werder Bremen und Bayern München und brachte es dabei auf 58 Tore und 76 Assists. In der heimischen Bundesliga (1. Division) waren es 181 Einsätze, fast alle davon für Rapid. Seine Karriere ging 2005 beim Major-League-Soccer-Club Los Angeles Galaxy zu Ende. Für das Nationalteam lief er 103 Mal auf - bisher niemand öfter.