Beim derzeit im deutschen Sprachraum äußerst beliebten Trainer-wechsle-dich-Spiel sind am Donnerstag die nächsten Würfel gefallen. Nach Bekanntwerden des sommerlichen Abgangs von Jesse Marsch zum Konzernpartner Leipzig trat Red Bull Salzburg bereits mit dessen Nachfolger an die Öffentlichkeit. Matthias Jaissle heißt der neue Mann, der zwar im Trainergeschäft noch keine große Nummer ist, aber betriebsintern gewissermaßen schon eine Bilderbuchkarriere hingelegt hat.
Der Schwabe hat als Nachwuchstrainer in Leipzig die klassische Red-Bull-Schule durchlaufen und katapultierte sich beim Zweite-Liga-Farmteam Liefering in der Salzburger Chefetage bei Christoph Freund & Co. in die Poleposition für höhere Weihen. Dass er erst 33 Lenze zählt, spielt natürlich in Zeiten wie diesen keine Rolle, zumal der von Leipzig zu den Bayern wechselnde Julian Nagelsmann nur neun Monate älter ist. Und auch sonst gibt es zwischen dem nunmehr teuersten Trainer und Jaissle eine Parallele.
Als Letzterer noch bei Hoffenheim spielte, war Nagelsmann dort Nachwuchstrainer. „Es gab einen sporadischen Austausch“, erzählte Jaissle am Donnerstag anlässlich der gemeinsam mit Marsch und Freund vorgenommenen offiziellen Präsentation.
Früher Einstieg
Dass Jaissle schon im zarten Alter von 26 Jahren die Trainerlaufbahn einschlug, hatte in hartnäckigen Verletzungen seinen Ursprung. Ex-Salzburg- und Leipzig-Sportchef Ralf Rangnick gehörte, wie Jaissle selbst erzählt, zu seinen bedeutendsten Förderern. Bei Hoffenheim spielte Jaissle unter Trainer Rangnick. Jesse Marsch, der selbstverständlich erklärte, wie schwer ihm der Abschied von Salzburg fallen werde, hat für seinen Nachfolger nur Worte des Lobes parat. „Es gab immer eine gute Verbindung, er wird Erfolg haben“, erklärte der Amerikaner, der trotz allem nicht vergaß, darauf hinzuweisen, dass ihm mit den Salzburgern noch fünf wichtige Partien (Cupfinale und vier Ligaspiele) bevorstehen.
Und Jaissle kennt seine Aufgaben, er hat sie schließlich von der Pike auf gelernt. Ein Trainervorbild nannte er nicht, er bevorzuge die „eigene Handschrift“, die voll und ganz der Red-Bull-Philosophie folgt. „Ich werde versuchen, den aggressiven, dynamischen Fußball, der hier gepflegt wird, mit Vollgas anzugehen“, sagte er. Dass der neue Salzburg-Trainer fast gleichzeitig mit der Leipziger Marsch-Richtung bekannt wurde, liegt daran, dass die Entscheidung schon seit längerer Zeit feststand, wie Sportchef Freund erklärte: „Wir waren darauf vorbereitet und hatten daher in den vergangenen Tagen keinen Stress.“
Oliver Glasner kommt damit ebenso nicht zum Zug wie Rene Aufhauser. Die Zukunft des langjährigen Assistenten ist derzeit noch offen.