Austria-Vorstand Markus Kraetschmer ist am Freitag erstmals seit Tagen wieder medial zu Wort gemeldet. Gegenüber dem Radiosender "kronehit" berichtete der Manager, dass alle Verantwortlichen im Klub sehr intensiv am Ziel arbeiten würden, die fehlenden Lizenzunterlagen rechtzeitig einreichen zu können. "Ich würde fast sagen rund um die Uhr, die Nächte sind sehr kurz und die Tage sehr lang", berichtete Kraetschmer.
"Das klare Ziel ist, für die Austria eine Zukunft zu schaffen, und darauf konzentrieren wir uns in den nächsten Tagen", meinte der langjährige Wirtschaftsboss der Austria weiter. Das Telefonat mit dem Sender kam durchaus kurios zustande. Hebt der Angerufene ab, erhält er 10.000 Euro, wenn er den richtigen Satz sagt. Kraetschmer verpasste die Chance. Der Vorstandsvorsitzende sinnierte dazu: "Im Moment wäre für die Austria jeder Euro wichtig für die Zukunft."
Am Freitagnachmittag tagten wieder die Klub-Gremien. Verwaltungsrat und Aufsichtsrat wollten die aktuelle Lage abstecken. Der Austria fehlen dem Vernehmen nach mehrere Millionen Euro für die Spielbewilligung für die kommende Saison. Möglich machen soll dies eine Bankgarantie, auf die der Klub bisher vergeblich wartete.
Abgabetermin bei der Bundesliga ist der kommende Mittwoch (21. April), danach wird das Protestkomitee der Liga bis 28. April eine Entscheidung in zweiter Instanz fällen. Der Austria bliebe im Fall eines weiteren negativen Bescheids dann nur noch der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht. Dieses fungiert anstelle eines ordentlichen Gerichts als letzte Instanz. Sollte die Austria die Lizenz nicht erhalten, droht dem Traditionsverein die Insolvenz.
Kraetschmer steht spätestens seit Ausbleiben der Lizenz unter Druck. Die Austria häufte in den vergangenen Jahren auch bedingt durch den Stadionausbau Verbindlichkeiten in der Höhe von 78 Millionen Euro an. Die Zusammenarbeit mit der Lifestyle-Gruppe Insignia brachte noch keine Abhilfe. Über die GmbH mit dem strategischen Partner sollen in erster Linie Sponsorengelder akquiriert werden. Für die Lizenz sehe man sich nicht zuständig, meinte Vizepräsident Luka Sur zuletzt.