Salzburg hat am Sonntag die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga zurückerobert. Der Titelverteidiger gewann im eigenen Stadion gegen den bisherigen Spitzenreiter LASK mit 3:1 und liegt damit zur Halbzeit des Grunddurchgangs zwei Punkte vor den Oberösterreichern. Johannes Eggestein hatte auf 1:0 für die Gäste gestellt (28.). Den "Bullen" gelang dank Patson Daka (54.), Mergim Berisha (62.) und Enock Mwepu (93.) die Wende.
Die Partie war zwar von Beginn an intensiv, blieb aber dennoch etwas hinter den Erwartungen zurück. Es wurde viel gepresst und umgeschaltet, weshalb bei beiden Teams ein geordneter Spielaufbau zumeist auf der Strecke blieb. Chancen gab es nur sporadisch: Berisha verzog (5.), auf der Gegenseite verfehlte auch Andreas Gruber das Tor aus guter Position deutlich (13.). In der zehnten Minute forderten die "Bullen" vergeblich eine Rote Karte für LASK-Verteidiger Andres Andrade, der den aufs Tor stürmenden Daka zu Fall gebracht hatte.
Die zu diesem Zeitpunkt schönste Kombination des Spiels brachte die Führung der Linzer. Reinhold Ranftl schlug einen Wechselpass auf Thomas Goiginger, dessen Maßflanke von Eggestein per Hechtkopfball verwertet wurde. Danach wirkten die Salzburger ratlos und schienen ihrer dritten Pflichtspiel-Niederlage in Folge entgegenzusteuern.
Mit Beginn der zweiten Hälfte präsentierte sich der Meister jedoch in deutlich besserer Verfassung. Mit aggressiverem Pressing zwang man den LASK zu Fehlern, die wiederum zu Toren führten - so etwa in der 54. Minute, als Zlatko Junuzovic auf Dominik Szoboszlai spielte. Der Ungar brachte den Ball zur Mitte und Daka vollendete zum 1:1.
Der LASK wankte, hatte aber auch die Chance aufs 2:1. Goiginger setzte sich auf der linken Seite durch, sein Versuch wurde von Salzburg-Goalie Cican Stankovic entschärft (61.). Fast im Gegenzug fiel das entscheidende Tor. Philipp Wiesinger spielte einen Rückpass auf Alexander Schlager, der den Ball - von Salzburgs Pressing unter Druck gesetzt - unfreiwillig Berisha servierte. Der DFB-U21-Teamspieler düpierte den LASK-Schlussmann mit einem Schuss von knapp außerhalb des Sechzehners ins lange Eck (62.).
In der Folge mühten sich die Linzer redlich um den Ausgleich, fanden allerdings keine zwingende Chance mehr vor. Die Salzburger brachten den Vorsprung relativ sicher über die Zeit, halbwegs Gefahr gab es nur noch bei Distanzschüssen von Husein Balic (84.) und Wiesinger (87.). Die endgültige Entscheidung brachte ein Konter-Tor von Mwepu (93.), wodurch der Serienmeister vier Tage nach dem Champions-League-Ausscheiden über einen Prestigeerfolg jubeln durfte.