"Für uns ist weder die Zahl noch der Sinn dahinter nachvollziehbar", meinte etwa Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter über die ab Freitag geltenden neuen Maßnahmen. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für Rapid aber auch den gesamten professionellen Sport", sagte wiederum Rapids Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek. Gemäß den neuen Beschränkungen dürfen nun nur noch 1.500 Zuschauer statt wie geplant 3.000 ins Stadion. Dies mit Maskenpflicht für die gesamte Veranstaltungsdauer und ohne Bewirtung.
"Einmal mehr wurde auf die mögliche Stadionkapazität keine Rücksicht genommen. Wenn man das nämlich auf die Red Bull Arena (30.000 Sitzplätze, Anm.) umlegt, bedeuten die 1.500 Personen eine fünfprozentige Auslastung. Wie das wirtschaftlich umsetzbar sein soll und was das für das Stadionerlebnis bedeutet, kann man sich wohl recht einfach ausrechnen", stellte Reiter fest. "Wir könnten in der Red Bull Arena und unter freiem Himmel nur jeden 20. Platz besetzen. Und dennoch müsste jeder dabei einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ob das zumutbar ist, müssen wir noch beraten, aber in jedem Fall ist es sehr praxisfremd."
"Wo bleibt bei den ganzen Regeln die Logik?", fragte Peschek. Das betreffe zum einen die Weigerung, die Höchstzuschauerzahlen an die jeweiligen Stadionkapazitäten anzupassen. Zum anderen sei es der Umstand, dass man zahlenmäßig kaum mehr einen Unterschied zwischen Veranstaltungen im Freien und in der Halle mache. "Alle Studien kommen aber zum Schluss, dass im Freien das Ansteckungsrisiko geringer ist", erklärte Peschek.
"Zeigten sich verantwortungsvoll"
Die Vorgehensweise sei umso unverständlicher, als man sowohl für den Spielbetrieb als auch die Zuschauer umfangreiche und scheinbar auch erfolgreiche Hygiene- und Präventionskonzepte entwickelt habe. "Ich kann sagen, dass unsere Fans bisher gezeigt haben, dass sie sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen", sagte Peschek, der nicht zuletzt betonte, dass es bisher keine Hinweise auf Corona-Cluster im Zusammenhang mit Stadionbesuchen in der laufenden Bundesligasaison gebe.
Schon bei einer Verringerung auf 3.000 Zuschauer wäre der Schaden über die gesamte Bundesligasaison bei einem "bis zu zweistelligen Millionenbetrag" gelegen, betonte Peschek. Jetzt würde der Club eben noch weiter ins Minus rutschen. Man müsse die Verordnung aber im Detail noch abwarten. So stellte sich ihm etwa die Frage, ob im Gastrobereich des Allianz Stadions ("Unser Caterer hat eine Gastro-Konzession") etwa andere Regeln, eben jene für die Gastronomie, zur Anwendung kommen. "Davon hängt ab, um wie viel größer der wirtschaftliche Schaden noch wird - emotional ist es für unseren Club und unsere Fans ein enorm schwerer Rückschlag."