Salzburg hält nach drei Runden in der Fußball-Bundesliga beim Maximum von neun Punkten. Der Titelverteidiger gewann am Samstag auswärts gegen Aufsteiger SV Ried mit 3:1 und liegt damit zwei Punkte vor dem ersten Verfolger Rapid, der sich beim SKN St. Pölten mit 2:1 durchsetzte. WSG Tirol feierte mit dem 2:0 in Altach den ersten Saisonsieg, die Vorarlberger sind mit nur einem Zähler Vorletzter.
Die Runde wird am Sonntag mit den Partien Austria - Admira, Hartberg - Sturm Graz (jeweils 14.30 Uhr) und LASK - WAC (17.00 Uhr) abgeschlossen.
Ried - SV Salzburg 1:3
Meister Salzburg hat vor dem wichtigen Rückspiel im Champions-League-Playoff die Pflicht in Ried erfüllt. Bei ihrem 3:1-(1:0)-Erfolg am Samstag mussten die Salzburger gegen den Aufsteiger bis zuletzt um den dritten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga kämpfen. Ein Doppelpack von Mergim Berisha (45.+1, 53.) machte den Unterschied, das 3:1 durch Patson Daka fiel in der 97. Minute.
Die Oberösterreicher verkauften sich teuer. Das Anschlusstor von Julian Wießmeier war dennoch zu wenig (83.). Salzburg ist nach dem saisonübergreifend neunten Pflichtspielsieg als einziges Team noch ohne Punkteverlust und empfängt am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) mit einem Erfolgserlebnis Maccabi Tel Aviv zum Entscheidungsspiel um die Champions League. Ried liegt mit drei Punkten im unteren Mittelfeld.
Salzburg-Coach Jesse Marsch setzte nach dem Gastspiel in Tel Aviv (2:1) wie angekündigt auf Rotation, er nahm gleich sieben Änderungen in der Startformation vor. Während die 2.700 Zuschauer im Innviertel die Salzburg-Stars Dominik Szoboszlai und Patson Daka erst nach einer Stunde bewundern durften, konnten sie vom Start weg dem 18-jährigen Debütanten Luka Sucic auf die Beine schauen.
"Der Kleine hat gegen den Großen immer seine Chancen", ließ Ried-Trainer Gerald Baumgartner im Vorfeld der Partie wissen. Der Salzburger sollte Recht behalten. Denn der Beginn mit einer Eckballserie und der ersten Chance sowie die Schlussphase gehörten seiner Elf. Salzburg-Goalie Cican Stankovic musste bei einem wuchtigen, aber zentralen Schuss von Marco Grüll zur Faustabwehr greifen (4.).
Danach aber nahm der Favorit den Aufsteiger in den Würgegriff. Etwa 75 Prozent Ballbesitz wies die Statistik phasenweise aus, doch bis zu acht "Wikinger" verbarrikadierten den Strafraum oft erfolgreich. Ab Mitte der ersten Hälfte entdeckte der Meister das Flankenspiel, die beiden Stürmer Berisha (28./daneben, 41./Außenstange) und Koita (33./Nachschuss, 33./Außennetz) näherten sich an.
Die Führung fiel in der Nachspielzeit: Nach einem Ulmer-Lochpass bezwang Berisha aus kurzer Distanz Samuel Sahin-Radlinger. Luca Meisl hob zuvor die Abseitsposition auf. Der Absolvent der Salzburg-Akademie Meisl stand auch beim zweiten Treffer in der 53. Minute im Mittelpunkt: Seine Abfangaktion gegen Koita landete im Lauf von Berisha, der erneut an Sahin-Radlinger vorbei traf.
Die Rieder, die erst danach etwas mehr Risiko nahmen, verkürzten beinahe in der 69. Minute. Wöber verschätzte sich, besserte dann aber gegen den eingewechselten Seth Paintsil aus. Ein Zitter-Finish blieb den "Bullen" nach liegengelassenen Halbchancen trotzdem nicht erspart. Valentin Grubeck steckte in einer "Joker"-Kombination auf Wießmeier durch, der den Ball an Stankovic vorbei ins Tor chippte (83.).
Die turbulente Schlussphase brachte dann Chancen hüben wie drüben, doch mit Müh und Not brachten die Salzburger den "Dreier" über die Zeit. Stankovic machte bei einem sehenswerten Versuch von Grüll gerade noch das kurze Eck zu (94.). Auf der Gegenseite traf Daka nach Ashimeru-Solo praktisch mit dem Schlusspfiff (97.).
St. Pölten - Rapid 1:2
Rapid hat im dritten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga den zweiten Sieg gefeiert. Die Hütteldorfer setzten sich am Samstag in einer spannenden Partie auswärts gegen St. Pölten knapp mit 2:1 durch und stiegen damit als weiter ungeschlagenes Team in der Tabelle zum ersten Verfolger von Tabellenführer und Titelverteidiger Red Bull Salzburg auf. Für die zuvor ohne Gegentor gebliebenen Niederösterreicher war es die erste Niederlage, sie halten weiter bei vier Punkten.
Nach dem 0:0 gegen Sturm Graz und 5:0 bei der Admira verzeichneten die Gastgeber durch einen Treffer von Dor Hugi (6.) einen Start nach Maß. Die Wiener führten durch einen Doppelschlag von Taxiarchis Fountas (15.), der zum dritten Mal in dieser Saison traf, und Ercan Kara (17./Elfmeter) schnell die Wende herbei. Dejan Ljubicic entschied damit das Bruder-Duell mit Robert Ljubicic für sich. Richtig jubeln konnte der Rapid-Kapitän allerdings nicht, da er mit Verdacht auf eine Leistenverletzung in der 50. Minute das Feld verlassen musste.
Beide Trainer waren gezwungen, kurzfristig Umstellungen vorzunehmen. Bei Rapid gab nach dem 1:1 bei Sturm Graz Mateo Barac anstelle des nicht fitten Leo Greiml in der Abwehr sein Comeback. Bei den Niederösterreichern kam Manuel Maranda in der Innenverteidigung für den am Sprunggelenk verletzten Luan zu seinem Debüt. Ins Tor kehrte der wiedergenesene Einser-Goalie Christoph Riegler zurück. Sonst stand das zuletzt bewährte Personal auf dem Platz.
Die Hausherren konnten in den ersten Minuten nahtlos an die zuletzt gezeigte starke Vorstellung beim 5:0-Kantersieg in der Südstadt anschließen, setzten klar die Akzente und wurden auch bei der ersten Chance belohnt. Nach Blauensteiner-Hereingabe vollendete Hugi in der Mitte. Der Israeli traf in der zweiten Partie in Folge. Die Wiener schlugen nach verschlafenem Beginn aus dem Nichts schnell zurück. Nach schöner Vorarbeit von Dejan Ljubicic traf Fountas mit links von der Strafraumgrenze über Riegler hinweg ins Tor. Eine Minute später zeigte Schiedsrichter Christian Petru-Ciochirca nach einem unnötigen Foul von Riegler an Thomas Murg im Strafraum zurecht auf den Elfmeterpunkt. Kara behielt die Nerven und verwandelte souverän.
Die Niederösterreicher waren vom Doppelschlag nur kurz geschockt, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Hugi kam nach Blauensteiner-Vorlage in der Mitte aus bester Position nicht mehr richtig zum Abschluss (22.). Auf der anderen Seite hätte bei einem Kara-Kopfball (26.) mehr herausschauen müssen. Im Finish der ersten Hälfte fischte Rapid-Goalie Richard Strebinger einen Hugi-Freistoß aus dem Kreuzeck (39.). Fast postwendend lenkte Ahmet Muhamedbegovic einen Kara-Schuss in höchster Not im Rutschen an die Stange ab (41.).
Nach dem Seitenwechsel blieben Topchancen lange Zeit aus, auch da die Defensivreihen sicherer standen. Erst in der Schlussviertelstunde nahm die Partie nochmals richtig Fahrt auf, als St. Pölten mehr Risiko ging. Eine Strebinger-Fußabwehr verhinderte bei einem Hugi-Abschluss den Ausgleich (78.). Grozurek zielte zudem vorbei (78.). Rapid machte hinten dicht, blieb im Konter aber brandgefährlich. Kara scheiterte an Riegler (83.) und schoss vorbei (84.).
Rapid ging wie beim Auftakt-4:1 gegen die Admira als Sieger vom Platz. In St. Pölten blieb man auch im siebenten Anlauf ungeschlagen. Gegen die Niederösterreicher gab es nach nur einem Punkt in zwei direkten Duellen 2019/20 diesmal gleich einen vollen Erfolg.
Altach - WSG Tirol 0:2
Die WSG Tirol hat am Samstag den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga bejubeln dürfen. Der gelang in der dritten Runde noch dazu auswärts, beim SCR Altach gewann das Team von Trainer Thomas Silberberger 2:0 (1:0). Als zweifacher Torschütze wurde Stürmer Zlatko Dedic (6., 64.) zum Mann des Spiels. Für die Tiroler war es der erste Sieg gegen Altach seit dem Aufstieg vor einem Jahr. Altach ist weiter sieglos und saisonübergreifend schon sechs Partien ohne vollen Erfolg.
Die Tiroler erwischten vor nur 500 erlaubten Zuschauern in der Cashpoint Arena einen Start nach Maß. Dedic hatte bereits in der dritten Minute einen ersten Schuss abgegeben, ehe er vor seinem zweiten Saisontor mit Ball vom Mittelkreis Richtung Strafraum laufen konnte, wo ihn Not-Innenverteidiger Anderson weiter gewähren ließ. Mit einem Linksschuss ins kurze Eck bezwang der Slowene Altach-Torhüter Tino Casali.
Kurzfristige Bedenken bei Alain Wiss hatten zu einer Kette von Umstellungen in der Altacher Startformation geführt. Dadurch rückte Manuel Thurnwald rechts in die Viererkette, wo eigentlich Anderson vorgesehen gewesen wäre. Jan Zwischenbrugger wurde ins Mittelfeld beordert, Manfred Fischer rutschte im 4-3-3-System von Trainer Alex Pastoor in die Angriffsreihe.
Altach näherte sich dann allmählich an. Nach einer Karic-Flanke von links war für Daniel Nussbaumer (13.) der Winkel schon zu spitz. Nur zwei Minuten später schoss der Stürmer klar neben das Tor, bei einer Hereingabe von Fischer in der 20. Minute verpasste Nussbaumer in der Mitte. Dedic (23.) versuchte es auf der anderen Seite aus etwas größerer Distanz. In der 32. Minute scheiterte Nussbaumer mit einem Schuss aufs kurze Eck an Goalie Ferdinand Oswald.
Die Vorarlberger schafften es aber trotz Feldüberlegenheit nicht, eine wirklich Dominanz zu etablieren und Wattens zu Fehlern zu zwingen. Mitunter wirkte der Spielaufbau eher kompliziert und dauerte zu lange. In der zweiten Hälfte stellte Pastoor auf ein 3-5-2 um. Die Außenbahnspieler rückten dadurch weiter nach vorne, Fischer bekam mehr Freiheiten in der Offensive. Der bediente in der 58. Minute Chinedu Obasi, der aber drüber schoss. Die Änderungen brachten insgesamt nicht den gewünschten Erfolg.
Auch mit dem dann eingewechselten Philipp Netzer fehlte in der Abwehr die Ordnung, wenn die Tiroler einmal gefährlich wurden. Nach Zuspiel von Fabian Koch fackelte Dedic in der 64. Minute im Strafraum nicht lange und schickte den Ball zum 2:0 ins linke Eck. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, Netzer (84.) vergab per Kopf die Chance zum Anschlusstreffer. Die Wende gelang Altach nicht mehr.