In den Nachwehen des Skandals um die Commerzialbank Mattersburg ist der Vizepräsident des SV Mattersburg zurückgetreten. Wie der ORF Burgenland am Sonntag berichtete, legte Richard Woschitz seine Funktion nieder. Sein Mandant habe "keine validen und vollständigen Informationen über die Finanzen und den Zustand" des Klubs erhalten, erklärte Woschitz-Anwalt Johannes Zink.
Der in der Baubranche tätige Unternehmer Woschitz amtierte beim SVM erst seit Februar, er verfüge "über kein historisches Wissen" bezüglich der Zustände im Verein und sehe keine andere Möglichkeit als den Rücktritt, betonte Zink. "Er hätte gerne mit vollem Tatendrang für den Verein gearbeitet", das sei unter den aktuellen Umständen aber nicht möglich. Ein möglicher "Retter" des Vereins fällt damit aus.
Im Zuge des Bilanzskandals um die Mattersburger Commerzialbank hatte Klubpräsident Martin Pucher, der der Bank vorstand, am Mittwoch eine "geordnete Übergabe" angekündigt. Laut Zink habe Pucher sein Amt aber noch inne. De facto steht der SVM jedenfalls nicht nur ohne seinen jahrzehntelangen Klub-Regenten, sondern auch ohne den Großsponsor Commerzialbank da. Deren Bilanzen sind mutmaßlich jahrelang falsch geführt worden.