Ein seltsames Szenario bot sich am Montag den Anwesenden bei der Wiederaufnahme des Trainings beim LASK in Pasching. Rund 40 Personen hatten sich zur Pressekonferenz eingefunden. Es gab Positionsmarkierungen und es herrschte allgemeine Maskenpflicht. Die Stimmung schwankte zwischen verhaltener Zuversicht und Skepsis, es herrschte das Bemühen, die Situation als gegeben hinzunehmen. Als einziger Klub der Bundesliga stieg der Tabellenführer bereits am Montag ein. Zwei Klubmitglieder, darunter Stürmer Joao Klauss, hatten vorübergehend positive Corona-Tests abgeliefert. Doch an den Folgetagen waren sie wieder negativ.
"Wir sind froh, wieder unserer Arbeit nachgehen zu können. Das ist alles eine Umstellung, doch ich finde es gut, so wie es jetzt ist. Ich denke, wir haben gute Lösungen gefunden", meinte Trainer Valerien Ismael. "Großes Kompliment an den Präsidenten und den Verein. Alles, was der Verein hier erreicht hat in dieser Ausnahmesituation, gibt uns ein positives Gefühl".
Ismael startete mit dem Kleingruppen-Training. Er teilte die Mannschaft jeweils in fixe Sechsergruppen mit Spielern aus allen Formationen. Je zwei Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer absolvieren die Einheiten, mit Heimtraining haben sich die Profis fit gehalten. "Die Jungs sind so weit fit, ich habe keinen Übergewichtigen gesehen", meinte der Trainer.
Geisterspiel wie Testpartie
Die Liga hofft, Mitte Mai die Saison fortsetzen zu können. Zuschauer werden nicht zugelassen. Mit einem Geisterspiel hatte der LASK heuer schon einmal wenig Freude, als die Linzer das Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Manchester United vor leeren Tribünen im Linzer Stadion mit 0:5 verloren. "Das hat sich angefühlt wie ein Testspiel, gleichzeitig ging es um sehr viel", erinnerte sich Trauner. "Wir müssen uns derzeit damit anfreunden, wir freuen uns, dass wir überhaupt wieder auf dem Platz stehen", sagte der Verteidiger.
Vorausgegangen waren seit Freitag Tests auf das Coronavirus für die Spieler und das Betreuerteam. Am Freitag hatten Stürmer Joao Klauss und Co-Trainer Andreas Wieland "leicht positive Tests", wie LASK-Präsident Siegmund Gruber sagte, am Samstag und Sonntag waren aber alle wieder negativ. "Stand gestern sind wir alle nicht infektiös", betonte Gruber. Durchgeführt wurden die Tests von der Salzburger Firma Novogena, die zwischen acht und zehn Stunden für die Auswertung benötigt.
Nicht nur Freude am Re-Start hat Jürgen Werner. "Ich zähle nach wie vor zu den Skeptikern, dass wir in 14 Tagen eine Mannschaft hinbekommen, die wettbewerbsfähig ist. Wir brauchen sicher auch noch ein Testspiel. Der vorgegebene Plan ist gewagt, doch wir sind darauf vorbereitet. Doch ich sage nochmals, ich habe moralische und ethische Bedenken", erklärte der Vizepräsident.