Salzburg hat die Generalprobe für das so wichtige Champions-League-Spiel am Mittwoch bei KRC Genk verpatzt. Die Salzburger kamen am Samstag in der Bundesliga zu Hause gegen den SKN St. Pölten trotz 2:0-Führung nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus. Der Vorsprung des in dieser Saison weiter ungeschlagenen Tabellenführers auf den ersten Verfolger LASK schrumpfte auf einen Zähler.
Takumi Minamino (13.) und Masaya Okugawa (34.) brachten den Serienmeister planmäßig in Führung. Ein Elfmeter von Daniel Luxbacher (43.) und ein Treffer von Husein Balic (60.) bescherten St. Pölten aber noch einen seltenen Punktgewinn in Salzburg. Die Bullen hatten davor ihre jüngsten zwölf Ligaspiele im eigenen Stadion gewonnen.
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Erling Haaland gab es für die 9.481 Zuschauer in Wals-Siezenheim diesmal nicht zu bewundern. Salzburgs Jungstar war mit Knieproblemen vom norwegischen Nationalteam zurückgekommen, soll aber am Mittwoch in Genk spielen können. An seiner Stelle begann Minamino im Angriff neben Hwang Hee-chan. Der Japaner trug sich auch als Erster in die Schützenliste ein. Landsmann Okugawa drang auf der linken Seite in den Strafraum ein. Zlatko Junuzovic traf Minamino möglicherweise am Unterarm, das Spiel lief aber weiter. Den Abpraller setzte Majeed Ashimeru an die Stange, im zweiten Versuch stocherte Minamino den Ball über die Linie.
Erst drückend überlegen, dann der Rückfall
Salzburg war vor der Pause drückend überlegen, St. Pölten kam kaum aus der eigenen Hälfte. Minamino (9., 26.) und Okugawa (10.) fanden gute Gelegenheiten vor, ehe eine sehenswerte asiatische Kombination den zweiten Treffer brachte. Hwang überrumpelte Daniel Drescher, spielte auf Minamino. Dieser setzte Okugawa ein, der zu seinem fünften Ligator in dieser Saison einschoss.
Ein Elfmeter brachte St. Pölten ins Spiel zurück. Marin Pongracic attackierte Balic im Strafraum ungeschickt, Luxbacher versenkte den Strafstoß sicher im linken Eck. Wenige Minuten davor hatte Pongracic bereits den Ball mit der Hand berührt. Auf der Gegenseite parierte Riegler einen gefährlichen Kopfball von Hwang (45.).
Nach Seitenwechsel brachten Okugawa (56.), Ramalho (59.) und abermals Hwang (62.) das Kunstleder nicht im Tor unter. Ein verunglückter Klärungsversuch von Ramalho ermöglichte St. Pölten den Ausgleich. Ein Kopfball des Brasilianers landete bei Pak Kwang-ryong. Der Nordkoreaner bediente mit einem Querpass Balic, der im ersten Versuch noch an Torhüter Carlos Coronel scheiterte, im zweiten aber verwertete.
Salzburg fiel deutlich zurück, ließ in der letzten halben Stunde die Gefährlichkeit vermissen. Die Niederösterreicher gestalteten die Begegnung ausgeglichen, klopften durch Robert Ljubicic sogar beim Siegestreffer an (76.). Gegen Salzburgs eingewechselte "Joker" Dominik Szoboszlai (75./Freistoß) und Patson Daka (81.) war Riegler auf dem Posten.
Im Finish gab es erstmals in dieser Saison auch vereinzelt Pfiffe der Heimfans für die Salzburger. Schon nach der vergangenen Länderspielpause im Oktober war das Team von Trainer Jesse Marsch nicht über ein 1:1 bei Sturm Graz hinausgekommen. Davor war in dieser Ligasaison nur beim LASK (2:2) ein Punkteverlust zu beklagen gewesen.
Salzburg ist mittlerweile 52 Ligaheimspiele in Folge ungeschlagen, die Leistung war aber eine der schwächsten in dieser Saison. Die beiden vergangenen Duelle mit St. Pölten hatten die Bullen noch mit 7:0 und 6:0 für sich entschieden. Im 14. Anlauf seit dem Aufstieg 2016 gelang dem SKN erst der zweite Punktgewinn gegen Salzburg. Den ersten hatte es im April mit einem 1:1 in St. Pölten gegeben. Die Niederösterreicher liegen weiter auf dem achten Tabellenplatz.
Siege für LASK und WAC
Der LASK hat die sich bietende Chance, zu den Salzburgern aufzuschließen, genutzt und die perfekte Auswärtsbilanz in der Bundesliga gewahrt. Die Linzer feierten auf dem Innsbrucker Tivoli einen 2:0 (0:0)-Sieg gegen WSG Tirol und haben auch das achte Auswärtsspiel dieser Saison gewonnen. Peter Michorl (79.) und Samuel Tetteh (94.) trafen für den LASK, der mit dem siebenten Sieg in Serie bis auf einen Punkt an Tabellenführer Salzburg heranrückte. Der WAC feierte in Mattersburg im ersten Spiel nach der Ära Gerhard Strubereinen 4:1-Sieg.