Titelverteidiger Salzburg hat den Viertelfinal-Einzug im ÖFB-Fußball-Cup in souveräner Art und Weise unter Dach und Fach gebracht. Gegen den als Favoritenschreck geltenden Regionalligisten Ebreichsdorf blieb der Champions-League-Starter am Mittwochabend beim 5:0 (3:0) in der Südstadt völlig ungefährdet.

Jesse Marsch hatte nach dem Ligasieg gegen Rapid seine Startelf an acht Positionen verändert, wobei der erkrankte Andreas Ulmer gar nicht im Kader stand. Zittern mussten die Salzburger gegen Ebreichsdorf aber nie. Die Niederösterreicher, die in der zweiten Cup-Runde die Admira eliminiert hatten, probierten vor 3.700 Zuschauern vergeblich, mit einer Fünferkette in der Abwehr die Räume dicht zu machen.

Masaya Okugawa lupfte elegant zum frühen 1:0 (7.) über Ebreichsdorfs Torhüter Florian Prögelhof in die Maschen, nachdem Patson Daka den Ball durchgelassen hatte. Einen Schuss des Senegalesen konnte Prögelhof dann nur kurz parieren, Sekou Koita (13.) staubte ab. Salzburg traf durch Daka (28.) in der ersten halben Stunde noch ein drittes Mal. Eine weite Flanke auf Dominik Szoboszlai hatte die Defensive des Drittligisten zuvor spielend leicht ausgehebelt.

Teilerfolge

Den Ebreichsdorfern, die aufgrund der TV-Übertragung nach Maria Enzersdorf ausgewichen waren, gelangen dann und wann Teilerfolge. Carlos Coronel im Gehäuse der "Bullen" erlebte aber einen weitgehend ereignislosen Abend. Der Brasilianer musste nur einmal richtig eingreifen: Dominik Eichinger erkämpfte sich gegen Andre Ramalho den Ball und zog Richtung Salzburg-Tor, Coronel war jedoch mit einer Fußabwehr zur Stelle (66.).

Salzburg verwaltete indes das Resultat, zeigte Ballstafetten und vorerst zu unplatzierte Abschlüsse. Erling Haaland kam nach knapp 70 Minuten ins Spiel, eine Minute später ließ der Torjäger zunächst eine Chance liegen. Besser machte es Koita, der eine Viertelstunde vor Schluss nach einem Antritt abschloss. Haaland musste nach einem Hwang-Schuss dann nur noch den Fuß zum 5:0 (86.) hinhalten. Für Salzburg war es Sieg Nummer 32 in den vergangenen 33 Cup-Partien. Die Viertelfinal-Auslosung steigt am Sonntag, Spieltermine sind Anfang Februar 2020.

"Wir wussten, dass diese Mannschaft schon gegen die Admira gewonnen hat. Es war wichtig, dass wir ab der 1. Minute wach waren und Mentalität gezeigt haben. Wir haben so gut wie nichts zugelassen. Mit schnellen Toren ist es für jeden Gegner schwer. Das haben wir geschafft", sagte Salzburgs Kapitän Andre Ramalho.

Überraschung in Innsbruck

Wacker Innsbruck besiegte den WAC, die Lavanttaler unterlagen beim  Zweitligisten nach einem frühen Gegentreffer mit 0:1 (0:1). Die Tiroler überwintern damit erstmals seit sieben Jahren wieder im Cup-Bewerb. Den Treffer der Partie schoss Markus Wallner in der 5. Minute.

Der Linksaußen zog nach einer Hereingabe von Alexander Gründler mit links ins rechte Kreuzeck ab. Die Innsbrucker, in der zweiten Liga aktuell auf Rang acht zu finden, verteidigten die knappe Führung danach über die Zeit. Der WAC fand in der 82. Minute die beste Möglichkeit auf den Sprung zumindest in die Verlängerung vor: Wacker-Torhüter Lukas Wedl wehrte einen Schuss von Anderson Niangbo an die Innenstange ab.

Für den WAC endete der Oktober damit unbefriedigend. In sechs Spielen in Liga, Cup und Europa League in den vergangenen Wochen holten die Kärntner nur einen Sieg. WAC-Trainer Gerhard Struber versuchte sich im Tivoli-Stadion aufgrund des dichten Programms in der Rotation. Lukas Schmitz stand nicht im Kader, Michel Liendl, Nemanja Rnic und Mario Leitgeb saßen nur auf der Bank. Der kranke Romano Schmid fehlte ebenfalls.

Nur selten gefährlich

Nach Wallners Traumtor versuchten die Wolfsberger vehement, den Rückstand auszugleichen. Die "Wölfe" liefen an, schafften es aber nur selten gefährlich in den Strafraum der Tiroler. Diese setzten auf Konter. Atsushi Zaizen wurde nach einer Viertelstunde freigespielt, der japanische Mittelstürmer der Innsbrucker schoss aber neben das Tor. Mit einer soliden Defensivleistung schaffte es das Team von Coach Thomas Grumser aber in die Pause.

Am Spielgeschehen sollte sich auch danach nichts ändern. Wacker macht die Räume im und rund um den eigenen Strafraum dicht. Struber brachte zur Pause Nemanja Rnic, Liendl folgte nach einer knappen Stunde. Shon Weissman kam im Angriff der Wolfsberger kaum zur Geltung, nur bei einer Flanke von rechts war der Israeli im Rutschen dem Torerfolg nahe (63.). Die letzte Chance fand in der Nachspielzeit Michael Novak vor, dessen Kopfball deutlich über die Latte ging.

LASK souverän weiter

Der LASK hatte gegen Altach kein Problem, siegte 3:1 und steht wie im Vorjahr im Cup-Viertelfinale. Gernot Trauner (5.), Dominik Frieser (30.) und ein Eigentor von Martin Kobras (40.) sorgten schon zur Pause für klare Verhältnisse zugunsten des Cup-Halbfinalisten der Vorsaison. Manfred Fischer (72.) betrieb für Altach noch Resultatskosmetik. Die Vorarlberger beendeten das Spiel nach einer Gelb-Roten Karte für Emanuel Schreiner (88.) nur zu zehnt.

Der LASK und Altach hatten sich erst vergangenes Wochenende im "Ländle" mit einem 1:0-Auswärtssieg der Oberösterreicher getrennt. Im Heimspiel setzte LASK-Trainer Valerien Ismael wieder auf seinen Einser-Sturm mit Thomas Goiginger, Marko Raguz und Dominik Frieser. Marvin Potzmann kam links außen zum Zug. Altachs Alex Pastoor versuchte sein Spiel ähnlich anzulegen, nach wenigen Minuten lief sein Team aber schon einem Rückstand hinterher. Es war eine bewährte Kombination: Peter Michorl fand per Eckball Trauner, der mit dem Kopf zur Stelle war.

Der LASK blieb am Drücker, Frieser nickte nach einer Flanke des kaum attackierten Potzmann ebenfalls per Kopf ein. Michorl hämmert den Ball dann von der Strafraumgrenze an die Stange (33.). Der Mittelfeldmann war gegen mutlose Altacher Drehpunkt im Spiel der Hausherren. Beim 3:0 traf Michorl die Stange, den zurückspringenden Ball lenkte Altachs Schlussmann Kobras mit dem Rücken ins eigene Tor. Altach hatte nur eine wirkliche Möglichkeit nach einem Solo von Jan Zwischenbrugger, Alexander Schlager machte sich vor dem Mittelfeldmann erfolgreich breit (32.).

Nach Seitenwechsel schaltete der LASK zurück, in der Tonart ging es trotzdem weiter. Goiginger traf die Latte (49.), der eingewechselte Rene Renner schoss aus aussichtsreicher Position daneben. Für Altach lancierte der ebenfalls eingetauschte Sidney Sam dann einen Vorstoß, Reinhold Ranftl legte unfreiwillig für Fischer auf, der erfolgreich abzog. Sam hätte das Spiel noch spannend machen können, der Schuss des Deutschen aus knapp 20 Metern fiel aber zu zentral auf Schlager aus (74.). Joao Klauss traf im Finish für die Linzer dann per Volley noch einmal die Latte.

"Wir haben ein super Spiel gemacht, hätten höher gewinnen können oder müssen", sagte Michorl. Der Spielgestalter war sichtlich zufrieden. "Wir waren frisch, agil. Jeder wollte den Ball haben und wir haben uns hochkarätige Chancen herausgespielt. So kann es weitergehen."