Für großes Aufsehen sorgte ein Interview des Vorsitzenden der ÖFB-Schiedsrichterkommission, Robert Sedlacek, in der Kleinen Zeitung am 22. August, in dem er schwere Vorwürfe gegen die heimischen Referees erhob und sich einen Tag später für seine Aussagen entschuldigte. Als „vertrauensbildende Maßnahme“ und um „ein Zusammenrücken der Aktiven und Funktionäre“ zu bewirken, berief Sedlacek aber zwei Treffen ein, bei dem die Kommission 28 Bundesliga-Schiedsrichter einlud.

Der erste Termin für die Referees aus dem Osten fand am Dienstag statt – der zweite für die Unparteiischen aus dem Westen folgt heute in Salzburg. Gestern war die Überraschung aber groß für alle Anwesenden.

Ausgerechnet Sedlacek, der Auslöser und Hauptgrund für das Treffen, glänzte mit Abwesenheit. Der 64-Jährige war beim Youth-League-Spiel zwischen Salzburg und Genk (1:1) als Schiri-Beobachter im Einsatz, weshalb er heute beim Treffen in Salzburg auch dabei sein wird. Der gestrige Termin in Wien blieb aber verpflichtend aufrecht – an einem Wochentag um 14 Uhr. Um diesen wahrnehmen zu können, mussten viele Referees Urlaub in ihrem Hauptberuf in Anspruch nehmen. Ein geplanter „kritischer und fairer Gedanken- und Meinungsaustausch im gegenseitigen Respekt“ war ohne Sedlacek unmöglich. Wertschätzung und Deeskalation bleiben so weiter nur Fremdworte.