Den doppelten Siebenhandl – den gab es in den vergangenen Tagen beim Training des SK Sturm zu sehen. Torhüter Jörg bekam Gesellschaft von seinem Bruder Udo. Der 32-Jährige und damit drei Jahre Ältere hospitierte bei den Grazern, um sich als Tormanntrainer und Ersatztorhüter von Regionalligist Neusiedl einige Tricks von Sturm-Tormanntrainer Stefan Loch abzuschauen.
Der Schmäh-Doppelpass rennt zwischen den Brüdern. "Ich bin Linkshänder, er Rechtshänder", benennt Jörg den markantesten Unterschied. "Dafür habe ich vier Meistertitel gewonnen, er keinen einzigen", kontert Udo, der es selbst zum Profi bei Austria Wien, Wiener Neustadt und Parndorf geschafft hat, mit breitem Grinsen. Auch auf dem Golfplatz hat Udo, der auch als Sport- und Mathematiklehrer in Mödling tätig ist, die Nase vorn. "Bei Sturm reicht es aber zur Nummer eins im Golf", sagt Jörg lachend. "Und bei den erzielten Toren führe ich auch 1:0."
Warum beide Brüder Torhüter geworden sind? "Als wir Babys waren, hat unsere Mama die Frau von Ex-Teamgoalie Wolfgang Knaller kennengelernt. Es war klar, dass es für uns nur eine Wahl gibt", erinnert sich das Duo aus Niederösterreich. Dort gibt es auch eine Zusammenarbeit. Das Duo betreut die Tormannschulen Niederösterreich, in einer Partnerschaft mit den Tormannschulen Burgenland rund um Andi Markl. "Wir bieten regelmäßige Goalietrainings zwischen 8 und 16 Jahren an. Damit wollen wir unser Wissen an den Nachwuchs weitergeben. Wichtig ist es, dass die Kinder Spaß haben, Professionalität kommt im Akademie-Alter ohnehin. Wir wollen nicht, dass sich nur die Eltern verwirklichen", sagt Jörg.
Dass Tormänner gerne der Ruf der Verrückten verfolgt, bestreitet das Duo nicht. "Sie müssen ja anders sein. Wer trägt schon Handschuhe im Sommer?!" Lautes Lachen und ein würdiger Schlussgag.