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Der Vorsprung auf den ersten Verfolger LASK schmolz dank Punkteteilung auf vier Punkte, Ausrutscher sollte man sich nicht leisten. "Wir müssen jetzt in diesen Tunnel rein und das bis zum Schluss durchziehen", betonte Salzburg-Coach Marco Rose.

"Unser Ziel ist klar. Wir wollen Meister werden", ergänzte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. "Das ist aber nicht selbstverständlich, denn die Ausgangssituation ist spannend." Rose warnte vorsichtshalber vor den "Veilchen", die vor dem zweiten Spiel unter Coach Robert Ibertsberger stehen. "Man merkt die Aufbruchsstimmung. Sie kommen mit einer anderen Spielanlage. Sie haben in Graz und gegen Zenit St. Petersburg (3:0-Sieg im Test/Anm.) mit einer Dreierkette gespielt. Das hat Robert auch mit dem WAC so gemacht, und das erwarten wir auch am Sonntag", meinte Rose. "Die Austria hat gegen St. Petersburg gezeigt, dass sie sich viel vornehmen."

Gegen die Austria ließ Salzburg in der aktuellen Saison freilich nichts anbrennen, gewährte dem Gegner bei den beiden 2:0-Erfolgen nur einen Torschuss. "Wichtig wird es sein, gut zu starten", erklärte Rose, der sich nach dem Aus in der Europa League voll auf Liga und Cup konzentrieren kann. "Aber da werden die Gegner etwas dagegen haben. Wir müssen daher voll fokussiert bleiben, kleinere Rückschläge gut verkraften."

Auch Tormann Cican Stankovic, der seinen Vertrag bis Ende Mai 2023 verlängert hat, appellierte an seine Kollegen: "Wir wissen, dass der LASK gut drauf ist. Deshalb sollten wir unsere Lockerheit nicht verlieren und die Nerven behalten." Gelingt das, könnte Salzburg am Sonntag einen weiteren Rekord markieren. Bleibt man ungeschlagen, hat man das eigene Stadion in der Liga zum 40. Mal in Folge nicht als Verlierer verlassen. Derzeit teilt man sich die Bundesliga-Bestmarke noch mit dem FC Wacker Innsbruck, dem dies von März 1982 bis September 1984 gelungen war.

Die Statistik spricht nicht für ein Ende der Serie. Die Austria hat nur eines ihrer vergangenen 16 Ligaspiele in Salzburg gewonnen - ein 3:2 im September 2014. Von den jüngsten 17 Duellen ging nur der bedeutungslose Saisonabschluss im Mai 2018 mit 4:0 an die Violetten. "Wir rechnen uns schon etwas aus, auch wenn unsere Bilanz jetzt nicht so positiv ist dort", betonte Ibertsberger. "Wir gehen dorthin und wollen auf jeden Fall etwas mitnehmen."

Für Ibertsberger ist es der zweite Auftritt als Austria-Chefcoach nach einem 0:1 zum Abschluss des Grunddurchganges bei Sturm Graz. Im Spiel nach vorne habe zuletzt das Selbstvertrauen gefehlt. "Wir haben sehr wenige Torchancen kreiert im Frühjahr", meinte der beförderte Ex-Assistenztrainer. "Wir müssen uns dieses Selbstvertrauen zurückholen im Spiel mit Ball. Wir müssen den Mut auf den Platz bringen, der uns in den letzten Spielen gefehlt hat."

Die jüngsten vier Pflichtspiele in der Fremde hat die Austria allesamt verloren. In den elf Liga-Auswärtsspielen der Saison gelangen erst fünf Tore. Den Schwerpunkt legte Ibertsberger in der Länderspielpause allerdings auf die defensive Organisation. "Salzburg ist ein sehr schwieriger Gegner. Es geht darum, die Schritte nach vor weiterzumachen in diesem neuen System, das wir angelegt haben." Gleichzeitig forderte er einen mutigen Auftritt ein, gerade in Salzburg. "Sonst werden wir da leer ausgehen."