Rapids Ausgangsposition vor dem Fußball-Bundesliga-Spiel beim SKN St. Pölten ist klar. Im Rennen um einen Platz in der Meistergruppe benötigen die Hütteldorfer am Samstag einen Erfolg. "Wenn wir verlieren, kann sich der schlechteste Rechner ausrechnen, was sein wird", erklärte Trainer Dietmar Kühbauer. "Jeder weiß, dass uns nur ein Sieg helfen kann, und das muss auch unser Ziel sein."
Rapid liegt drei Runden vor der Teilung als Tabellenachter vier Punkte hinter der sechstplatzierten Austria und hat zudem die deutliche schlechtere Tordifferenz. Dennoch lebt die Hoffnung, immerhin wurde zuletzt Red Bull Salzburg 2:0 besiegt. "Wichtig ist, dass wir dort weitermachen, wo wir gegen die Salzburger aufgehört haben", forderte Kühbauer.
Vor einer Woche bekam es Rapid mit einem auf Angriff spielenden Gegner zu tun, nun wartet wohl ein tief stehender Kontrahent. "In St. Pölten wird es ein komplett anderes Match. Wir werden viel Ballbesitz haben", vermutete der Coach. Sein Team sei aber in der Lage, Lösungen gegen defensiv eingestellte Mannschaften zu finden. "Ich glaube schon, dass wir uns im Spiel nach vorne in den letzten Monaten verbessert haben."
Um die Niederösterreicher zu knacken, sei ein im Vergleich zum Salzburg-Match nicht minder leidenschaftlicher Auftritt nötig. "Sie werden alles reinwerfen, was in ihren Körpern drin ist. Nur Ballbesitz allein wird für uns zu wenig sein. Wir müssen St. Pölten dorthin drängen, wo sie Probleme haben", sagte Kühbauer und verlangte einmal mehr erhöhte Laufbereitschaft. "Wenn einer glaubt, er macht einen Schritt weniger, sitzt er schnell neben mir."
Kühbauer, der die gesperrten Zentrumsspieler Stefan Schwab und Manuel Martic vorgeben muss, besiegelte im Herbst als SKN-Coach mit einem 2:0 im Allianz Stadion den Rauswurf von Goran Djuricin und damit auch seinen Wechsel zu Rapid. In den zehn Runden danach holten die Niederösterreicher zehn Punkte, davor hatten unter Kühbauer in neun Runden 20 Zähler herausgeschaut.
Seine nur sechs Monate währende Tätigkeit in St. Pölten bezeichnete der Burgenländer als "wunderbare Zeit", von den SKN-Profis hat er nach wie vor eine hohe Meinung. "Sie haben mir die Chance gegeben, dass ich Rapid-Trainer bin. Aber in den 90 Minuten spielen Sentimentalitäten keine Rolle."
Die Position St. Pöltens ist komfortabel
Kühbauers Nachfolger Ranko Popovic befindet sich mit St. Pölten in einer deutlich besseren Situation als Rapid. Derzeit liegen die Niederösterreicher auf Platz drei, der Vorsprung auf Rang sieben beträgt sechs Punkte. "Unser Ziel ist es, an die Leistungen aus der Vorbereitung anzuschließen und auch gegen Rapid ein positives Ergebnis zu erzielen", meinte der Serbe und beteuerte, man wolle den Zuschauern ein Fußballfest bieten. Bis Freitag waren über 6.000 Tickets abgesetzt, zumindest zwei Drittel des Publikums dürften im Lager von Rapid stehen.