Rapid Wien hat einen endgültigen Abnehmer für seinen einstigen Millionenmann Arnor Ingvi Traustason gefunden. Der Isländer, der zuletzt an Austrias Europa-League-Gegner AEK Athen verliehen war, wechselt im Winter definitiv zum schwedischen Fußball-Meister Malmö FF. Das gaben die Hütteldorfer am Donnerstag ebenso wie die Vertragsverlängerung von Torhüter Richard Strebinger bis 2022 bekannt.
Traustason war im Sommer 2016 für mehr als zwei Millionen Euro von Norrköping zu Rapid gewechselt. Der Flügelspieler ist damit nach wie vor der teuerste Zugang der Clubgeschichte. Die hohen Erwartungen hat Traustason in Hütteldorf aber nicht erfüllt. "Ich denke, dass das für alle der richtige Schritt ist", sagte Rapids Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel über den Abgang.
Wie hoch das Minus ist, ist noch unklar
Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Über das Verlustgeschäft mit dem 15-fachen isländischen Internationalen verriet Bickel, der erst nach dessen Verpflichtung zu Rapid gestoßen ist, nur so viel: "Wie hoch das Minus wird, wissen wir erst bei seinem Vertragsende." Traustason, der Island bei der EM 2016 in Frankreich zu einem 2:1-Sieg gegen Österreich geschossen hatte, hat in Malmö bis 2021 unterschrieben.
Noch ein Jahr länger band sich Strebinger an Rapid. Der bisherige Kontrakt des Schlussmannes wäre noch bis 2019 gelaufen. Strebinger ist seit 2015 für die Grün-Weißen tätig. Den Status als Nummer eins hat sich der 24-Jährige im Sommer von Tobias Knoflach zurückgeholt. "Zu Beginn des Jahres war es bestimmt keine einfache Phase für ihn", sagte Bickel. "Aber er ist gestärkt aus dieser Situation gekommen."
Strebinger bedankte sich für das Vertrauen. "Mit dem Trainerteam habe ich hier ein ideales Umfeld gefunden, dass ich mich noch weiterentwickeln kann", meinte der frühere Werder-Bremen-Legionär. Titel mit den Hütteldorfern sind das erklärte Ziel. Strebinger: "Ich habe nicht vor, den Verein zu verlassen, bevor wir einen Titel gewonnen haben." Im Idealfall sei es die Meisterschaft.
Zur Saisonhalbzeit liegt Rapid als Tabellendritter der Bundesliga bereits elf Punkte hinter dem Spitzenduo Salzburg und Sturm Graz. Mitgrund dafür ist die anhaltende Torflaute der Stürmer. Giorgi Kvilitaia hat in dieser Saison erst einen Ligatreffer erzielt, Joelinton deren zwei. Sommer-Neuzugang Veton Berisha wartet überhaupt noch auf sein erstes Tor im Rapid-Dress.
Bickel kündigte daher an, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. "Es wird in den nächsten sechs Monaten etwas passieren", sagte der Schweizer über die Stürmersituation. Auf die Jänner-Übertrittszeit wollte er sich aber nicht festnageln lassen. "Es ist so, dass wir uns keinen Druck auferlegen wollen. Es kann auch erst im Sommer sein."
Davor gilt es wieder einmal, den Kader zu reduzieren. "Dabei haben wir immer noch große Probleme", gestand Bickel, zumal auch mehrere Leihspieler zurückkehren. Den Sommer mit vielen leihweisen Abgängen bezeichnete Rapids Sportchef diesbezüglich als "Mogelpackung". In den vorhandenen Stürmern sieht er durchaus Potenzial. "Aber wir haben alles versucht." Deswegen werde es zu gegebener Zeit Veränderungen geben.
"Wir werden trotzdem noch Vertrauen in den Kader haben die nächsten zwei Spiele", erklärte Cheftrainer Goran Djuricin vor dem letzten Heimauftritt des Kalenderjahres am Samstag (16.00 Uhr) gegen Mattersburg. Die Geduld mit den Angreifern scheint aber enden wollend. Djuricin: "Wir können ihnen die Tore nicht rausprügeln."