Rapid hat den Aufwärtstrend am Samstag auch in Mattersburg fortgesetzt. Die Hütteldorfer gewannen im Pappelstadion mit 1:0, sind damit seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen und verbesserten sich in der Fußball-Bundesliga zumindest vorerst auf Rang drei. Das Gold-Tor war allerdings höchst umstritten - Stefan Schwab beförderte den Ball nämlich in der 29. Minute mit der Hand ins Netz.
Bei der entscheidenden Szene spielte Louis Schaub den Ball in den Rückraum, Jano wollte klären und traf aus kurzer Distanz die weit vom Körper weggestreckte Hand Schwabs, von der das Spielgerät den Weg ins Tor fand. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ließ den Treffer dennoch gelten, weil er offenbar keine absichtliche Aktion des Rapid-Kapitäns erkennen konnte.
Baumgartner musste auf die Tribüne
Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner brachte diese Aktion zur Weißglut. Als dann vier Minuten später noch ein Tor von Thorsten Mahrer wegen Abseits aberkannt wurde, fielen die Proteste des Betreuers so heftig aus, dass er von Schüttengruber auf die Tribüne verbannt wurde. Auch Andreas Gruber (14.) und Patrick Bürger (37.) versenkten den Ball im Netz, doch auch diese Treffer wurden zurecht wegen Abseits nicht gegeben.
Obwohl das Tor auf kontroversielle Art und Weise fiel, so war die Führung der Hütteldorfer nicht unverdient. Die Gäste hatten deutlich mehr vom Spiel, wurden aber nur selten gefährlich. In der 26. Minute musste sich SVM-Goalie Markus Kuster bei einem Schuss von Boli Bolingoli strecken, in der 42. Minute setzte Thomas Murg den Ball ans Außennetz.
Auch nach dem Seitenwechsel kontrollierte Rapid das Geschehen, doch wieder gab es nicht allzu viele Topchancen, obwohl mit der Einwechslung des unter der Woche an Muskelproblemen laborierenden Philipp Schobesberger mehr Schwung in die Partie kam. Am gefährlichsten wurde es bei einem Schlenzer von Stephan Auer, der knapp am Tor vorbeiflog (71.) und einem von Kuster parierten Schobesberger-Lupfer (90.).
Damit blieb Rapid erstmals nach 23 Liga-Auswärtsspielen seit dem 8. Mai 2016 beim 2:0 in Mattersburg ohne Gegentor. Die Burgenländer hingegen sind schon acht Runden sieglos und haben die jüngsten neun Duelle mit den Grün-Weißen nicht gewonnen. "Aufgrund der vielen Chancen geht unser Sieg in Ordnung. Ich war bei den drei Abseits-Toren von Mattersburg schockiert. Wenn es so weitergangen wäre, wäre unser Glück weg gewesen", sagt Rapid-Trainer Goran Djuricin. Es war ein glückliches Tor für uns. Ob es irregulär war, weiß ich nicht, ich kenne die Regel nicht so genau. Mattersburg hat es uns sehr schwer gemacht. Es war gut, dass wir zu Null gespielt haben. Die Niederlage ist sehr bitter für Mattersburg. Das Quäntchen Glück war heute bei uns. Vor dem Tor sind wir nicht entschlossen genug. Deshalb kommt nächste Woche ein Stürmer-Trainer, das wird Zeljko Radovic (Anm.: Rapid-U18-Trainer) sein."
Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner ist hingegen mit der Niederlage naturgemäß nicht einverstanden: "Wir haben wegen eines irregulären Tores verloren. Es war ein so klares Hands-Tor, dass es jeder gesehen hat. Der Schiedsrichter und die Assistenten hätten es auch sehen müssen. Die ganze Bank ist aufgesprungen und ich musste auf die Tribüne. Es war ein sehr gutes Match von uns. Die Mannschaft ist topfit, trotzdem haben wir verloren, das ist sehr ärgerlich. Wir haben aber wieder gezeigt, dass wir leben."
Knasmüller mit Triple bei Admira-Sieg über LASK
Die Admira hat die Cupschlappe höchst erfolgreich verarbeitet. Am Samstag setzten sich die Niederösterreicher zuhause gegen den LASK zuhause mit 4:2 (2:2) durch und kletterten vorerst auf Platz vier der Tabelle der Fußball-Bundesliga. Mann des Abends war Christoph Knasmüllner, der mit einem Triple (37., 75./Foulelfer, 84.) nach zweimaligem Rückstand eine eindrucksvolle Trendwende herbeiführte.
Der LASK, der durch Peter Michorl (8./1:0) und Rene Gartler (34./2:1) zweimal in Führung lag, bleibt damit auswärts weiter ohne Sieg und ist nach seiner dritten Saisonniederlage erstmals in der unteren Tabellenhälfte zu finden. Die Admira übte wenige Tage nach der 1:3-Cupschlappe bei Regionalligist Bad Gleichenberg ohne den gesperrten Kapitän Daniel Toth eindrucksvoll Revanche für das 0:3 im ersten Saisonduell mit dem Aufsteiger. Zum vierten Mal hintereinander blieb man ungeschlagen und bescherte Coach Ernst Baumeister den zweiten Sieg im dritten Spiel.