Der SKN St. Pölten geht mit neuem Sportchef und frischen Gesichtern in die zweite Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte. Zehn Akteure haben die Niederösterreicher in den vergangenen Wochen verlassen, der Kader wurde in allen Mannschaftsteilen verjüngt. Das Ziel ist gesteckt: Ein monatelanges Bangen um den Klassenverbleib will sich der Neunte der vergangenen Saison ersparen.
Weg sind bei St. Pölten unter anderem die Flügelspieler Ümit Korkmaz und Cheikhou Dieng, Mittelfeldmann Marco Perchtold oder Stürmer Kevin Luckassen, mit dem man eine Vertragsauflösung anstrebt. Für Jochen Fallmann sind die Abgänge aber kein Grund zur Sorge.
"Wir haben bis auf zwei Spieler den Stamm halten können, haben offene Stellen mit Jüngeren nachbesetzt. Sicher haben wir an Erfahrung eingebüßt, das war uns aber bewusst", sagte der SKN-Trainer. Dezitiert auf der Suche war die sportliche Leitung noch nach einem erfahrenen Mann für das Mittelfeld, einer ordnenden Hand vor der Abwehr. Die Null soll nämlich in Zukunft öfter stehen. Mit 60 Gegentreffern kassierte St. Pölten in der abgelaufenen Saison so viele wie kein anderer Bundesligist.
Die Null soll öfter stehen
"Ich bin ein offensiv denkender Trainer, aber letzte Saison haben wir nur zweimal zu Null gespielt. Da müssen wir uns verbessern", meinte Fallmann über einen Punkt, an dem in der Sommervorbereitung gearbeitet wurde. Bemerkbar machen soll sich das möglichst schnell. "Wichtig ist, dass wir einen besseren Start haben als letzte Saison. Deshalb sind wir immer nachgehinkt", sagte Fallmann, der den glücklosen Karl Daxbacher im vergangenen Oktober beerbt hatte.
Der ehemalige Co-Trainer und gebürtige St. Pöltner wurde nach geschafftem Klassenerhalt erst von Neo-Sportchef Markus Schupp in dessen erster Amtshandlung im Posten bestätigt. Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen (51) mit ausgeprägter Sturm-Vergangenheit sei nicht nur deshalb eine gute, berichtete Fallmann. "Markus ist sehr genau und bedacht in seinen Entscheidungen. Er ist mir von Anfang an sehr offen gegenüber aufgetreten und auch gerne nah bei der Mannschaft", berichtete der 38-Jährige. "Wir denken gemeinsam Fußball."
Klassenerhalt als Saisonziel
Das "Saisonziel Nummer eins" in der niederösterreichischen Landeshauptstadt ist es, auch nach der 2018 greifenden Liga-Reform in der obersten Spielklasse präsent zu sein. Der Klassenerhalt soll wenn möglich nicht erst in einem Abstiegs-Play-off gegen den Erste-Liga-Dritten geschafft werden. Wollen die St. Pöltner hinten dichtmachen, so sollen vorne vermehrt Akzente gesetzt werden. Mehr als vier Liga-Tore gelangen 2016/17 nämlich keinem SKN-Akteur.
Der im Winter geholte Lonsana Doumbouya (drei Saisontore) will diese Quote ebenso übertreffen wie die Neuzugänge Roope Riski und Devante Parker. Der Finne Riski (25) kam im Frühjahr beim deutschen Drittligisten Paderborn kaum auf Touren, hat laut Fallmann seine Qualitäten aber schon bewiesen. Talent Parker (21) wurde von Bundesligist Mainz 05 ausgeliehen. Großes Interesse wurde St. Pölten noch an der Verpflichtung von Rapids Philipp Prosenik nachgesagt.