Ried schwebt weiter in höchster Abstiegsgefahr. Weil die Oberösterreicher im Kellerderby gegen St. Pölten nicht über ein Heim-1:1-(1:0) hinauskamen, geht die Truppe von Trainer Lassaad Chabbi mit vier Punkten Rückstand auf Platz neun in die verbleibenden zwei Runden. St. Pölten ist zwar noch nicht gerettet, machte im Kampf um den Klassenerhalt wie der WAC mit einem 2:1 gegen die Wiener Austria aber einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt.
Ried war vor der Saisonrekordkulisse von 6.557 Zuschauern durch Thomas Reifeltshammer verdient in Führung gegangen (21.), Marco Perchtold (76.) hatte aber ebenso verdient einen Punkt für die Gäste gesichert. Damit trennen den Aufsteiger (36 Punkte) vier Punkte vom Schlusslicht, Ried (32) hingegen hatte vor dem später für Samstag angesetzten Duell des WAC (35) mit der Austria drei Zähler Rückstand auf das rettende Ufer.
Nach von Nervosität auf beiden Seiten geprägten Anfangsminuten fand Ried besser ins Spiel, agierte offensiv gefährlicher und arbeitete aggressiver gegen den Ball als die Gäste. Die Führung war folglich verdient, wenn auch etwas kurios. Ein hohes, scheinbar viel zu ungenaues Zuspiel von Marcel Ziegl auf Stefan Nutz fand dennoch seinen Abnehmer knapp vor der Torauslinie, Reifeltshammer verwertete die folgende Flanke per Kopf.
Rieder am Drücker
Ried machte in der Folge das Spiel, blieb die gefährlichere Mannschaft. Michael Huber klärte aber in höchster Not vor Nutz (31.), kurz darauf fiel ein Ziegl-Weitschuss zu zentral aus (32.). St. Pölten tauchte selten, aber doch vor dem Rieder Tor auf. Die Resultate waren vor der Pause freilich bescheiden: Ein geblockter Perchtold-Schuss (24.) sowie ein viel zu zentraler Versuch von Manuel Martic (41.).
Erst nach der Pause kamen die Gäste besser in Schwung. Der in der Halbzeit eingewechselte Lonsana Doumbouya sorgte mit zwei Kopfbällen (52./Gebauer bzw. 57./vorbei) für ein Raunen auf den Rängen. Ried hingegen ließ die größte Chance auf eine Vorentscheidung in der 67. Minute fahren: Nach einem Konter hielt der herauseilende Goalie Christoph Riegler gegen Dieter Elsneg sein Team im Spiel, schon zuvor hatte Elsneg bei einem Schuss aufs kurze Eck das Nachsehen gegen den "Wölfe"-Schlussmann gehabt. (56.).
Angesichts einer ausgeglichenen zweiten Hälfte und einem Köpfler von Lukas Thürauer in Gebauers Arme (71.) kam das 1:1 nicht überraschend: Mit einem wunderschönen Seitfallzieher krönte Perchtold eine Flanke von Michael Ambichl und leitete damit eine hart umkämpfte Schlussphase ein, die aber torlos endete.
Klassenerhalt geschafft
Der SV Mattersburg hat sich in der Fußball-Bundesliga zwei Runden vor Schluss vor dem Abstieg gerettet. Die Burgenländer besiegten den SCR Altach durch einen Treffer von Alois Höller in der 82. Minute mit 1:0 (0:0). Damit beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Ried acht Punkte. Für Altach, das seit neun Spielen sieglos ist, setzte es im Rennen um die Europa-League-Tickets den nächsten Rückschlag.
In einer Samstag-Partie mit wenigen Höhepunkten waren die Mattersburger, die auf die gesperrten Stefan Maierhofer und Thorsten Röcher verzichten mussten, bei lebhaftem Wind von Beginn weg die aktivere Mannschaft. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste auf, das einzige Tor der Partie erzielte jedoch Höller - allerdings aus Abseitsposition.
Die Hausherren gaben durch Patrick Farkas (9.), der nach Kopfball-Vorlage von Altach-Kapitän Philipp Netzer aus der Distanz abzog, einen ersten Warnschuss ab. In der 41. Minute verzog der diesmal über die linke Seite kommende David Atanga. Für Altach vergab der nach einem Eckball am Fünfer völlig frei zum Schuss kommende Patrick Salomon (31.) die beste Chance in der ersten Hälfte. Mattersburg hatte auch deswegen Glück, weil Schiedsrichter Sebastian Gishamer bei einem strittigen Zweikampf von Michael Novak mit Nikola Dovedan nicht auf Foul am Altacher entschied.
Nach der Pause tat sich Mattersburg mit Gegenwind schwerer. Die erste Chance hatte dennoch Innenverteidiger Cesar Ortiz (53.), der gegen seinen Ex-Club einen Kopfball knapp neben das Tor setze. Altach kam nun immer häufiger zu Chancen. Hannes Aigner brachte in der 65. Minute seinen Kopf nicht an einen Eckball, SVM-Torhüter Markus Kuster hatte zuvor ins Leere gefaustet. In der 77. Minute klärten Novak und Ortiz in Strafraum im Verbund.
Höller kam dann rechts im Strafraum an den Ball und jagte ihn hoch in die kurze Ecke. Beim Zuspiel von Kapitän Patrick Farkas stand er jedoch klar im Abseits. Der Mittelfeldspieler, der mit einer Gesichtsmaske spielte, hatte unter der Woche mit dem Training pausieren müssen, da er umgeknickt war. Für Höller war es das erste Saisontor.
Ein Doppelpack
Ohne allzu große Mühe und dank eines Doppelpacks von Hwang Hee-chan (75., 89.) hat Meister Salzburg am Samstag einen 2:0-(0:0)-Heimsieg gegen die Admira gefeiert. Für die sehr defensiv agierenden Niederösterreicher war es erst die dritte Niederlage im Frühjahr, Platz fünf ist der Truppe von Damir Buric ohnehin fast sicher.
Das Spannendste war der Blick auf die Aufstellung: Salzburg-Coach Oscar Garcia veränderte in seinem 50. Bundesliga-Spiel das Personal gegenüber dem 1:0 gegen Rapid eine Woche zuvor auf sechs Positionen. So kam Ersatzgoalie Cican Stankovic zu seinem ersten Liga-Saisoneinsatz, Außenverteidiger Stefan Stangl immerhin zu seinem fünf Ligaspiel - zum ersten Mal seit 20. August in der Startformation. Verdiente Youth-League-Akteure wie Hannes Wolf, Amadou Haidara oder Igor saßen zudem auf der Bank.
Auf dem Rasen folgte eine Defensiv-Passion der Admira, die aus dem jüngsten 0:5-Debakel gegen Salzburg im Cup-Halbfinale wohl ihre Schlüsse gezogen hatte. Die äußerst tief stehenden Gäste machten dem Meister das Leben damit durchaus schwer, echte Chancen waren Mangelware. Ein Schuss von Josip Radosevic aus 20 Metern, der Beute von Admira-Goalie Andreas Leitner wurde (20.), ein Wanderson-Versuch ans Außennetz (22.) sowie ein gefährlicher Hechtköpfler Takumi Minaminos neben das Tor (25.) blieben die einzig nennenswerten Aktionen.
Wagte sich die Admira vor Seitenwechsel noch vereinzelt nach vor, dauerte es nach dem Seitenwechsel bis zur 71. Minute, ehe Maximilian Sax das Außennetz erzittern ließ. Auf der anderen Seite sorgte "Vollstrecker" Hwang schließlich für Klarheit: Eine weite Vorlage von Innenverteidiger Duje Caleta-Car hob der Koreaner über Leitner via Innenstange zum 1:0 ins Tor. Zuvor war unter anderem der eingewechselte Altmeister Christoph Leitgeb bei einer schönen Aktion nur an Leitner gescheitert.
Auch im Rückstand verzichtete die inzwischen wohl auch müde gewordene Admira auf ein großes Aufbäumen, lediglich Christoph Knasmüllner prüfte im Finish Stankovic (84.). Kurz nachdem Leitner noch eine Haidara-Chance mit guter Fußabwehr zunichte gemacht hatte, sorgte Hwang nach einem verunglückten Rückpass Manuel Marandas auf Leitner für den Endstand.