Der SK Rapid Wien hat das erste Wiener Derby der Saison bei der Austria im Happel Stadion mit 4:1 gewonnen. Rapid schoss in der Schlussphase zwei Kontertore, die Austria kam durch Larry Kayode zum zwischenzeitlichen Ausgleich, den Rapid-Torhüter Jan Novota mit einem Riesenpatzer ermöglichte. Beide Teams sind nun mit sechs Punkten die ersten "Altach-Jäger".
Rapid ging durch Arnor Ingvi Traustason im ersten Wiener Derby der heurigen Spielzeit in der 33. Minute in Führung, obwohl die Austria bis dahin durchaus gefährlich im letzten Drittel agierte. Der Torschütze musste noch vor der Pause, in die es mit der 1:0-Führung der Grün-Weißen ging, nach einem rauen Zusammenstoß mit einem Felipe Pires mit dick in Eis eingepacktem Knie vom Feld getragen werden, Philipp Schobesberger kam in Minute 43. Es dürfte sich wohl um eine Seitenbandverletzung handeln.
Larry Kayode glich in der 63. Minute nach Riesenpatzer von Rapid-Tormann Jan Novota aus. Bis dahin hatte die Austria keine echte Torchance in Hälfte zwei vorgefunden. Weniger als zwei Minuten später wurde Louis Schaub sträflich alleine gelassen und stellte die neuerliche Rapid-Führung her. Nach wenig Schlussoffensive der Violetten stellte der eingewechselte Srdjan Grahovac in der 87. Minute im Konter auf 3:1 und fixiere den Sieg. In der 93. Minute traf Joelinton ebenfalls noch im Konter nach Schobesberger-Pass ins leere Tor zum 4:1-Endstand.
Mit dem Sieg zieht Rapid in der Tabelle mit der Austria und Strum Graz mit je sechs Punkten gleich. Führender nach dem dritten Spieltag ist Altach. Das Team von Damir Canadi ist damit der erste Bundesliga-Tabellenführer aus Vorarlberg in der Geschichte.
Fans protestierten wieder gegen Entrup
Die Rapid-Fans haben sich in der Causa Max Entrup immer noch nicht beruhigt. Der 19-Jährige Stürmer, der im Sommer vom FAC kam, hat Austria-Vergangenheit. In der ersten halben Stunde sah man Banner gegen den Stürmer, gegen den man bereits öfter protestiert hatte, im Happel-Oval. Auf ihnen standen Parolen wie "Kaufn wü di kana, trotzdem bist a Austriana" oder "Entrup keiner von uns".
Mike Büskens wollte am Ende ein klares Zeichen setzen und brachte Entrup in der allerletzten Minute für Joelinton.
Die Stimmen zum Spiel
Robert Almer: "Nach einem 1:4 haben wir nix zu lachen. Nur schön spielen wollen wird nicht gehen. Rapid hat Tugenden, die wir vermissen lassen. So kannst du gegen Rapid nicht gewinnen."
Louis Schaub: "War ideal, dass der Ball gleich nach dem Ausgleich eingeschlagen hat. Schön, dass es mit dem ersten Derby-Tor funktioniert hat. Jan hat sich bei uns bedankt - aber das wäre gar nicht notwendig gewesen."
Fußball-Bundesliga, 3. Runde:
FK Austria Wien - SK Rapid Wien 1:3.
Ernst-Happel-Stadion, 15.000 Zuschauer, SR Drachta.
Tor: 0:1 (33.) Traustason, Schaub (65.), Grahovac (87.), Joelinton (93.) bzw. Kayode (63.)
Austria: Almer - Larsen, Windbichler, Filipovic (60. Grünwald), Martschinko - Serbest, Holzhauser - Pires, Friesenbichler (77. Tajouri), Venuto (88. Kvasina) - Kayode
Rapid: Novota - Pavelic, Schößwendter, Dibon, Schrammel - Schwab, Mocinic - Schaub, Szanto (57. Grahovac), Traustason (44. Schobesberger) - Joelinton (94. Entrup)
Gelbe Karten: Larsen bzw. Mocinic