Eigentlich wollte man beim SK Sturm ja nur zwei, drei – maximal vier – Positionen ändern. Die Mannschaft, so wurde von Trainer Franco Foda in der abgelaufenen Saison immer wieder betont, habe Qualität. Punktuelle Änderungen würden ausreichen, um sie stärker zu machen. Vorhaben und Umsetzung sind in der jüngsten Vergangenheit gehörig auseinandergedriftet. Mittlerweile verzeichnen die Schwarz-Weißen 18 Abgänge, 16 Spieler und zwei Betreuer aus dem Trainerstab. Vom einst vorgestellten Dreijahresplan ist nichts mehr übrig.
Sportgeschäftsführer Günter Kreissl sinniert kurz: „Es kommt im Leben oft anders“, um dann zu erklären: „Einige Abgänge waren geplant wie Klaric oder Sharifi. Andere haben sich ergeben, wie bei Esser. Es gab auch Spieler, mit denen wir weiterhin zusammenarbeiten wollten wie Klem, Schick, Offenbacher, Kamavuaka oder Avlonitis. Aber es muss auch die Wirtschaftlichkeit passen. Und die war eben nicht gegeben.“
Kreissl sieht in der umfangreichen Neugestaltung aber auch eine Chance für einen schwarz-weißen Neuanfang. Aktuell ziehen alle Spieler trotz des umfangreichen und harten Vorbereitungsprogramms gut mit. Da decken sich die Aussagen von Kreissl und Trainer Foda. „Es ist eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft. Wir haben ein Wohlfühlklima. Und das soll auch so bleiben“, erklärt Kreissl, der betont, dass Wohlfühlklima nichts mit Komfortzone zu tun habe: „In einer Komfortzone wird man bequem. Und das wollen wir alle nicht.“
Die Zusammenstellung des Kaders wird noch dauern. Drei bis vier Spieler sollen bis zum Meisterschaftsstart am 23. Juli noch nach Graz geholt werden. „Es gibt keine Deadline. Qualität geht vor Tempo bei den Verpflichtungen. Aber wenn wir weiterhin die Qualität der geholten Spieler halten können, bin ich sehr zufrieden. Zwei Spieler kommen von Rapid, einer von der Wiener Austria. So schlecht kann das nicht sein“, sagt Kreissl.
Sparprogramm gibt es übrigens keines einzuhalten, zumindest nicht bei der Kampfmannschaft. Bei allen anderen Posten wird eisern gespart. Eine Million Euro möchte der Vorstand weniger ausgeben als im abgelaufenen Geschäftsjahr.