Welche Auswirkungen haben die Vorfälle beim Wiener Derby auf das am 19. Oktober anstehende Grazer Derby zwischen dem SK Sturm und GAK? Vordergründig keine, wie Vertreter beider Vereine versichern. Da das letzte Gipfeltreffen in der steirischen Landeshauptstadt bekanntlich auf Fanseite nicht reibungslos über die Bühne ging, sind sich alle Beteiligten der Sensibilität der Situation ohnehin bewusst.

Grazer Derby-Dialog

„Allen ist bewusst, dass ein Derby besondere Aufmerksamkeit braucht. Wir arbeiten unabhängig von den Vorfällen in Wien an einem sicheren Derby“, betont GAK-Obmannstellvertreter Matthias Dielacher. Die Betonung kann man in diesem Fall auf „wir“ legen, denn alle Maßnahmen werden im Dreieck zwischen Behörden und beiden Vereinen akkordiert. „Der Dialog beim Grazer Derby ist hervorragend. GAK und Sturm kann keiner unterstellen, dass wir keine Informationen fließen lassen. Das Miteinander ist ein Gutes“, betont mit Bruno Hütter Sturms Leiter in Sachen Spielbetrieb und Sicherheit. Die zuständigen Behörden seien von Beginn an miteingebunden, weil sie es sind, die so manche geplante Maßnahme genehmigen müssen.

Detailplanung im Oktober

Die Detailplanung soll nach Sturms Champions-League-„Heimspiel“ in Klagenfurt am 2. Oktober intensiviert werden. „Im Zuge der Sicherheitsbesprechung gibt es sicher noch ein paar Themen, aber im Stadion ist mit den Umbaumaßnahmen schon sehr viel geschehen“, erklärt Georg Dielacher, beim GAK für das Thema Sicherheit zuständig. Die Fans der Rotjacken bekommen ihren üblichen Heimsektor.

Wie der Zufluss zum Stadion und das Verlassen des Areals geregelt wird, soll laut Hütter rechtzeitig kommuniziert und unter die Leute gebracht werden. Beide Vereine wollen sich zudem mit ihren Fangruppen absprechen. Hütter: „Wir haben immer regen Austausch, werden vor dem Derby aber noch einmal extra das Gespräch suchen.“

Es wäre wichtig für den Grazer Fußball, wenn diese gemeinsame Herangehensweise zur erhofften Deeskalation führt. Sturm reagierte auf die Vorfälle beim letztjährigen Cup-Derby bekanntlich mit der Ankündigung, keine organisierten Fans beim nächsten „Auswärts“-Derby zuzulassen. Diese Begegnung wird am 8. März 2025 über die Bühne gehen. Ob diesbezüglich das allerletzte Wort gesprochen ist, wird sich weisen. Ohne ein friedliches Stadtduell am 19. Oktober ließe sich über diese Maßnahme aber ohnehin nicht diskutieren.