Markus Schopp sieht beim LASK nach einem „unglaublich kurzfristigen“ Wechsel aus der Oststeiermark wenig Zeit für eine Einarbeitungsphase. „Ich bin mir schon im Klaren, dass der Anspruch in Linz ein sehr hoher ist“, sagte der Neo-Coach der Athletiker bei seiner offiziellen Vorstellung am Dienstag. In der Länderspielpause hat sich Schopp ein erstes Bild des Kaders gemacht. Seine Ziele hat er hoch angesetzt: „Der LASK ist ein großer Name, der sich mit meinen Ambitionen deckt.“

Schopp wurde vor einer Woche in Linz als Nachfolger von Thomas Darazs präsentiert. Der mit hohen Ambitionen in die Saison gestartete Europacup-Teilnehmer liegt in der Bundesliga als Elfter mit nur drei Punkten deutlich hinter der anvisierten Marschroute. Die Europa League verpasste der Club, der LASK stieg aber immerhin in die Conference League um.

Der rasche Abschied vom TSV Hartberg kam nicht nur für die Steirer überraschend. „Es gibt bessere Zeitpunkte, aber man kann sich solche Zeitpunkte nicht aussuchen“, sagte Schopp. Kontakt nach Linz habe es davor keinen gegeben, beteuerte der 50-Jährige. Er bezeichnete das Engagement in Linz als „nächsten Schritt, den ich gehen muss“. Der LASK sei ein „riesengroßer Name“, er wolle in einem noch größeren Umfeld „noch viel mehr bewegen“ als dies in Hartberg gelungen sei. Schopp meinte aber auch: „Wir wissen, dass Infrastruktur keine Spiele gewinnt.“

Bei seiner Ankunft in Linz habe er eine Mannschaft vorgefunden, die mit sich selbst haderte. „Es war eine total unzufriedene Mannschaft, wie sie gespielt haben.“ Gespräche standen an, verzichten musste Schopp vorerst auf die internationalen Akteure der Oberösterreicher. Diese kehrten erst Dienstag oder am Mittwoch von ihren Teameinsätzen zurück.

Grundlegend hätten die ersten Tage in seiner neuen Aufgabe „viel Spaß und Lust auf mehr gemacht“, so Schopp. Nach hinten blicken will er nicht. „Es ist wichtig, die Dinge zu analysieren, aber dann absoluter Fokus nach vorne“, betonte der Steirer. Am Samstag steht für ihn ein brisanter Einstand an. Im Linzer Derby geht es auswärts gegen Blau-Weiß, der Stadtrivale liegt als Achter vier Zähler vor den Athletikern.

Der LASK trennte sich neben Darazs auch von Sport-Geschäftsführer Radovan Vujanovic. Schopp ist in einer Doppelfunktion wie bereits in Hartberg auch als Sportdirektor tätig. Diese Aufgabe ist derzeit weniger gefragt. „Alles was jetzt kommt ist Trainerarbeit“, meinte Schopp. Es gelte „die Dinge so auszuarbeiten, damit wir was vorzeigen können“. Natürlich gebe es jedoch auch Themen, die mit Blick auf den Winter abgearbeitet werden müssen.

Bei Hartberg werkte Schopp zuletzt eineinhalb Jahre an der Mannschaft und setzte dabei auf einen auf Ballbesitz orientierten Fußball. Wie genau sich seine Vorstellungen bei seiner neuen Aufgabe umsetzen lassen, wollte er nicht näher ausführen. „Es gibt viele Wege, wie man erfolgreich sein kann. Man hat seine Grundidee und versucht, das zu adaptieren“, sagte Schopp. Eines sei aber klar: „Klar haben wir den Anspruch, in der Meisterschaft gegen jeden Gegner gewinnen zu können.“